Kreis Lippe. Nach der Schließung des Kaufhauses Allerhand soll die Arbeitsgemeinschaft Arbeit (AGA) die entstandene Lücke schließen: Sie soll künftig Gebrauchtwaren aufbereiten und weiterverkaufen. Der Kreis Lippe, die Stadt Detmold, der Abfallwirtschaftsverband Lippe sowie die Netzwerk Lippe gGmbH haben sich mit der AGA darauf verständigt, dass diese ihr Geschäftsfeld Recycling im Rahmen des bestehenden Sperrmüllvertrages in absehbarer Zukunft ausweitet.
Bisher sammelt die AGA Sperrmüll ein, trennt ihn in bis zu 30 verschiedene Fraktionen und führt den größtmöglichen Teil einer stofflichen Verwertung zu. Zukünftig soll nun auch Raum für eine laut Kreislaufwirtschaftsgesetz vorgesehene "Vorbereitung zur Wiederverwendung" geschaffen werden.
Der Recyclinghof in der Orbker Straße stößt dabei langsam an seine Grenzen. Das gilt sowohl für die hier verarbeitete Sperrmüllmenge von rund 10.000 Tonnen jährlich als auch für die persönlichen Sperrmüll-Anlieferungen von lippischen Bürgern. Der AGA e.V. als einziger Gesellschafter denkt deshalb seit geraumer Zeit über einen neuen Standort nach, an welchem auch die nun geplante Erweiterung realisiert werden könnte. Darüber hinaus sollen die aufbereiteten Gebrauchtwaren voraussichtlich auch in Geschäftsräumen in innenstadtnaher Lage weiterverkauft werden.
Die Gespräche zwischen dem Kreis Lippe, der Stadt Detmold, dem Abfallwirtschaftsverband Lippe sowie der Netzwerk Lippe gGmbH waren von dem Ziel geprägt, das Knowhow der AGA zu nutzen, um einerseits die Forderung nach einem Mehr an Wiederverwertung zu erfüllen und andererseits neue Beschäftigungsmöglichkeiten für schwerbehinderte Menschen und Langzeitarbeitslose zu eröffnen. Auch hier verfügt die AGA als Integrationsunternehmen und in der Umsetzung arbeitsmarktpolitischer Fördermaßnahmen über langjährige Erfahrung.
Landrat Friedel Heuwinkel und Bürgermeister Rainer Heller freuen sich, dass sich die AGA künftig dem Aufgabenfeld "Wiederverwendung von (Sperr-)Müll und anderen Artikeln" widmet. Für die Vermarktung wird zurzeit ein neues Konzept entwickelt. Erste Pläne, unter welchen Rahmenbedingungen die AGA zukünftig auch Gebrauchtwaren anbieten könnte, sollen Anfang Dezember vorgestellt werden. Vorrangiges Ziel ist, flächendeckende Synergieeffekte für alle Einwohner des Kreises Lippe zu erschließen und dabei gegebenenfalls auch andere Integrationsunternehmen, ehrenamtliche Initiativen, karitative Institutionen oder private Dritte einzubeziehen. Voraussichtlich 2015 sollen die lippischen Bürger das erweiterte Angebot der AGA nutzen können