BECKEDORF (bt). Da war so mancher Besucher verblüfft und fühlte sich an vergangene Zeiten erinnert. Im Erntedankgottesdienst der Beckedorfer Godehardi-Kirche saßen etliche in die Oesterten Tracht gekleidete Kirchgänger. Dafür war keine die Tradition der Trachtenkleidung wahrende Trachtengruppe verantwortlich, sondern der Riepener Volker August. Dieser fand es an der Zeit, die in den Familien Saller, Wille und Hecht noch vorhandenen und sehr gut erhaltenen textilen Schmuckstücke einmal der Öffentlichkeit zu präsentieren. August nutzte die Gunst der Stunde, kleidete sich und weitere sieben Familienmitglieder entsprechend und besuchte den von Pastor Falk Nisch geleiteten Gottesdienst. In einem Raum der Pfarrscheune informierte eine Ausstellung über die heimische Tracht. Die Besucher konnten sich anhand eines Films, anhand von Büchern und Texten sowie zahlreichen Fotos über die heimische Tracht informieren.Zu sehen waren unter anderem die Festtagstracht, die Patentracht sowie die zur Konfirmation und zur Hochzeit getragene Kleidung. Bereits im vorletzten Jahrhundert war die Tracht der Männer aus der Öffentlichkeit verschwunden, die Frauen verzichteten in den folgenden Jahrzehnten auf das Tragen solcher Kleidungsstücke. Die Ausstellung war Teil des vom Förderkreis der Kirchengemeinde ausgerichteten Erntedankbasars, der sich auf dem Kirchengelände an den Gottesdienst anschloss. Pastor Falk Nisch freute sich über den guten Zuspruch, den der Markt bei den Gemeindemitliedern aus Beckedorf, Riepen und Ottensen fand. Diese nahmen bei spätsommerlichem Wetter ein Mittagessen in Form von Kartoffelsalat und Würstchen ein oder ließen sich Kaffee und Kuchen schmecken. Auch geräucherte Forellen, Handgearbeitetes sowie hübsche Kalender und Karten fanden sich an den aufgebauten Marktständen.
Die evangelische Jugend servierte Crêpes. Der Erlös des Marktes fließt dem Förderkreis zu, der das Geld wiederum in kirchliche Projekte steckt.
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