Oerlinghausen (kd). Die Lippische Einzelmeisterschaft im Schach hat begonnen. Die erste von sieben Runden wurde in Oerlinghausen ausgetragen. Mit Spannung wird erwartet, ob es Martin Fenner, Mitglied des Schachklubs Tönsberg, gelingt, zum dritten Mal den Titel zu gewinnen.
Bevor die Partien begannen, wies Fenner, der zugleich als Turnierleiter fungiert, auf eine entscheidende Regeländerung hin. "Handys sind nicht erlaubt", sagte er. "Sie müssen beim Schiedsrichter abgegeben werden. Sobald es klingelt, ist die Partie beendet." Auf diese Weise soll verhindert werden, dass die leistungsstarken Mobiltelefone zur Problemlösung eingesetzt werden.
Unter den 16 gemeldeten Schachspielern gilt der Oerlinghauser Martin Fenner als Favorit. Bereits 2012 und 2013 konnte er sich auf lippischer Ebene durchsetzen und startete schon bei der NRW-Meisterschaft. Auch in der aktuellen ersten Runde Lippische Einzelmeisterschaft gewann er die Partie gegen Thomas Hochfeldt.
Zu Beginn waren auch ein paar kleinere Überraschungen dabei. So stand Franziska Jachmann gegen Wolfgang Hubrich schon "fast" pleite. Sie erkannte jedoch noch rechtzeitig ihre letzten Chancen, ihr Gegner passte einen Moment nicht richtig auf und schon war es passiert: Er sah das Matt zwar noch kommen, konnte aber nichts mehr machen.
Auch in den anderen Partien schaffte es nicht immer der nominell stärkere Spieler. Jürgen Siol fing die Dame von Volker Dittert, und der Sieg von Martin Kirchner gegen Herbert Wangert war auch nicht leicht vorherzusagen. Leander Jakubek opferte gegen Wilhelm von Eßen einen Bauern, war dann aber selbst nicht mehr so von der Kompensation überzeugt. Deshalb bot in völlig unklarer Stellung remis an, was Wilhelm angesichts des DWZ-Unterschieds respektvoll annahm.
Der Schachklub Tönsberg wurde vor 40 Jahren gegründet. Ihm gehören 37 Mitglieder an. Sie treffen sich in der "Knisperkiste" am Freibad. "Schach ist eine kommunikative Sportart, auch wenn wir während des Spiels die Klappe halten", meinte Bernhard Kaczmarek, Pressewart des Schachklubs Tönsberg. "Uns verbindet einfach die Freude an dem komplexen Spiel. Keiner von uns will Weltmeister werden." Die Oerlinghauser treten mit drei Mannschaften lediglich auf Kreis-, Bezirks- und Verbandsliga an.
Um den Nachwuchs ist es gut bestellt; die Kindergruppe trifft sich jeweils am Dienstag zwischen 18 und 19 Uhr in der "Knisperkiste". Viele Eltern befürworten es, wenn ihre Kinder für eine Weile konzentriert nachdenken, anstatt sich mit Fernsehen und Computer abzulenken, berichtete Pressesprecher Kaczmarek. Weitere Informationen gibt es unter der Rufnummer (05202) 9281181 (Fenner).