1. Fast von "Mändys" Tutteln in der Dusche erschlagen

    Bülent Ceylan rockt fünf Lemgoer in der Lipperlandhalle

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    Bülent Ceylan verkündete gleich zu Beginn seines Programms mit frechem Grinsen, dass es nur fünf "Lemgoraner" gebe und dass die nur Wald und Tiere hätten und nie aus dem Haus gingen... (Aber das stimmt gar nicht! Wir sind mindestens sieben. Gut, Lemgoer bleiben auch mal gerne zu Hause und reden Hochdeutsch – igitt! Anmerkung der Red.). Das alles war dem Mannheimer sehr suspekt: "Ostwestfalen, viele haben Angst vor Euch!", gab er unumwunden zu. (Der Humor in Ostwestfalen und Lippe ist eben ehrlich und qualitativ hochwertig, da haben schlechte Witze nun mal keine Chance. Anmerkung der Red.) So musste der sympathische Türke aus Baden-Württemberg anfangs ein-, zweimal Mal schlucken, als das gnadenlose Lippische Publikum nicht – wie geplant – in Gelächter ausbrach. Seine ausdrucksstarke Mimik und Gestik des Alphasofties Stefan bestachen jedoch so sehr, dass die Halle bei seinem "Sandra-und-Stefan-Gag" geradezu tobte. Bülent Ceylan packte die Gelegenheit beim Schopf und glänzte mit seinem Improvisationstalent. Das hatte zur Folge, dass vereinzelt Zuschauer zu verzeichnen waren, die ihren Lachkrämpfen um ein Haar erlegen – und die "Lemgoraner" somit beinahe vom Aussterben bedroht gewesen – wären.

    Der Mannheimer erfreute ein ums andere Mal mit der Überlieferung seines weitreichenden Erfahrungsschatzes. "Viagra ist wie Phantasialand: eine Stunde warten für zwei Minuten Fahrt", bestach der Comedian beispielsweise mit seinen Aufklärungsqualitäten. Auch als Figur und Single Harald berichtete, wie er auf der Suche nach "Vollkontakt" in der Dusche beinahe von Mändys Tutteln erschlagen wurde, jolte das Publikum vor Freude.

    Sehr wirksam war auch die Integrationstablette, die sich Hausmeister Mompfreed immer dann einwarf, wenn er in Hitlermanier um sich schlug. Sie wirkte im Zusammenspiel mit einem Rock-Song gegen Fremdenhass allerdings nach. Nachdenklich machte auch eine Ballade. "Ich weiß wer ich bin, und das ist nichts Besonderes", sagte Bülent Ceylan und forderte in seinem Lied "Viele lachen nur, um nicht zu weinen" dazu auf, bei sich selbst anzufangen, um etwas in der Welt zu verändern.

    Zweieinhalb Stunden, einen Harald, eine Anneliese, einen Mompfreed und einen Hasan später, nach Zugaben in Form von Gesang und Improvisationen, schienen die fünf (Nein. Sieben! Anmerkung der Red.) Lemgoer nicht abgeneigt den "dialektösen" Türken aus dem fernen Mannheim in ihre Wälder aufzunehmen.

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