1. Rauch und Brandgeruch aus einem Keller

    Passanten sehen Rauch und Flackern und gehen einfach vorbei / Rund 100 Kräfte und 30 Fahrzeuge im Einsatz

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    WUNSTORF (gi). Aus zwei Kellerfenstern in der Lange Straße drang vergangenen Freitag gegen 17.35 Uhr plötzlich Rauch. Es roch stark nach Feuer, durch das Kellerfenster war ein Flackern zu sehen.

    Jeder weiß, was zu tun ist: Notruf 112 und die Feuerwehr alarmieren. Doch Passanten blieben stehen, schauten sich den Rauch an, rümpften die Nase wegen des Geruchs und gingen dann einfach weiter. Autos hielten an, die Fahrer gafften kurz und setzten ihre Fahrt fort.

    Erst nach über zehn Minuten blieben Leute stehen und zückten ihr Mobiltelefon.

    Zwei Fahrzeuge eines Handwerksbetriebes stehen auf dem Hof. Ein Handwerker kommt um die Ecke des Hauses mit einem Feuerlöscher in der Hand und erzählt, dass bei Renovierungsarbeiten ein Feuer im Keller ausgebrochen sei.

    Die Haustür wird kurz geöffnet, Qualm kommt aus der Tür, diese wird sofort wieder zugemacht. Wenige Minuten nach der Alarmierung ist das erste Fahrzeug der Wunstorfer Feuerwehr vor Ort, es folgt im kurzen Abstand das Zweite.

    Weiter dringt Rauch aus den Fenstern, auch das Erdgeschoss war, von außen zu erkennen, verraucht.

    Schnell wird die Alarmstufe erhöht, in Wunstorf, Bokeloh und Klein Heidorn heulen die Sirenen. Atemschutztrupps machten sich zur Brandbekämpfung fertig, da öffnete sich im zweiten Obergeschoss ein Fenster, ein Mensch rief um Hilfe. Schnell wurde die Drehleiter in Position gebracht.

    Zeitgleich erhielt der Einsatzleiter die Info über weitere Bewohner im Objekt. Plötzlich kommt mehr und dichterer schwarzer Rauch aus dem Keller. Die Feuerwehr Luthe und die Einsatzleitungsgruppe werden nachgefordert.

    Die geretteten Menschen werden durch die Johanniter betreut. Erst nach mehr als 15 Minuten vor Ort bemerken die ersten Einsatzkräfte: Es muss eine Übung sein.

    Die Organisatoren Marvin Nowak und Nico Sander hatten sich für ihre Kameraden jede Menge einfallen lassen. Baustelleneinrichtung, Kabel, die von der Decke hingen und Planen machten die Optik so realistisch wie möglich. Mit schwarzen und gelben Rauchpatronen wurde ein Feuer im alten Ölkeller simuliert. Etwas Pappe bewirkte den authentischen Geruch.

    Nebelmaschinen sorgten für schlechte Sicht auf den Etagen. "Ohne die Pyrotechnik wäre viel schneller klar gewesen, dass es eine Übung ist.

    So konnten wir lange den Schein wahren", sagte Marvin Nowak. Selbst nachdem die ersten Kräfte die Übung bemerkten, wussten andere bis zum Schluss nicht um die "Künstlichkeit". Im Haus selbst waren verschiedene Hindernisse aufgebaut, insgesamt vier Menschen galt es zu retten.

    Diese stellte das Deutsche Rote Kreuz. Mit geschminkten Kopfplatzwunden und Verbrennungen spielten auch sie eine große Rolle bei der Darstellung. "Wir wollten testen, wie gut die Koordinierung gleich mehrerer wichtiger Aspekte funktioniert.", so Nowak und Sander. Menschenrettung, Brandbekämpfung, die schwierige Verkehrslage und der Einsatz mehrerer Wehren stellte auch die Führungskräfte der Feuerwehr vor eine Herausforderung.

    Foto: gi/Fw

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