WUNSTORF (tau). Für gewöhnlich schwimmt man durch einen Pool, jedoch nicht in dem des Rollsportvereins am Bahnhof. Der fasst nämlich kein Wasser, sondern gibt jüngeren und älteren Skateboardfans den richtigen Schwung für rasante Moves und den ein oder anderen Flug über die Poolkante.
Mit Unterstützung zahlreicher Sponsoren wie der Stadtsparkasse und unter fachlicher Anleitung hat der Rollsportverein in rund fünf Jahren Bauzeit eine beeindruckende Skater-Anlage mit unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen auf den Hof des Wohnweltgeländes gezaubert. Etwa 36 Meter misst die laufende Kante. Der "Bowl", wie ihn die Skater nennen, soll zu einem Treffpunkt für eine wachsende Sportszene werden, sagt Vereinssprecher Malte Mackenrodt. Es war immer der Traum, eine solche Anlage für Skater in Wunstorf zu schaffen. Die Idee mit dem Pool stammt ursprünglich aus Kalifornien. Dort werden stillgelegte Bassins gelegentlich für Skater umgerüstet. Hierzulande ist die Planung eines solchen Projekts etwas schwieriger. Daher auch die Gründung des Vereins vor fünf Jahren. Er verfolgte das Ziel, dem Pool-Projekt den richtigen Drive zu geben. Es gelang. Denn neben der Schaffung eines rechtlichen Rahmens beteiligten sich Kinder und Jugendliche aller Altersgruppen beim Bau der Anlage. Ein Wir-Gefühl entstand, das bis heute anhält.
Skateboarding ist inzwischen anerkanntes Mittel der Jugendarbeit und auch der Rollsportverein engagiert sich auf diesem Gebiet. Er bietet Anfängerkurse, Ferienaktionen und Projekte mit Kindern an. Die Strukturen sind bewusst offen gehalten und schließen niemanden aus, sagt Mackenrodt. Ziel ist es, die sportkulturelle Landschaft in der gesamten Region zu bereichern. Vom Wissen und der Erfahrung des Rollsportvereins profitiert auch die Stadt bei den Planungen einer neuen Skateboardanlage im Wunstorfer Süden. Dank der Stadtsparkasse stehen hierfür 35.000 Euro zur Verfügung. Nach derzeitigem Stand könne die Anlage in diesem Jahr noch gebaut werden. Foto: tau