1. Welle der Hilfsbereitschaft

    862 mögliche Stammzellenspender ließen sich registrieren

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    Bad Salzuflen (dib). Nach nur einer Stunde hatten sich am vergangenen Sonnabend bereits über 160 Bürger fünf Milliliter Blut abnehmen lassen, um sich für die Deutsche Knochenmark Spenderdatei (DKMS) typisieren zulassen und damit eventuell dem an Leukämie erkrankten zehnjährigen Tim aus Bad Salzuflen helfen zu können. "Ein überwältigendes Ergebnis, mit dem wir nicht gerechnet hätten", sagt Emine Karagök von der DKMS. "Über 60 Helfer sind hier im Einsatz, die Bereitschaft, sich ehrenamtlich dafür einzubringen, ist enorm." Die Typisierung selbst erfolgt in drei Schritten: Zunächst werden die Daten der potentiellen Spender nach Besprechung der Ausschlusskriterien erfasst und nach der Zwischenkontrolle erfolgt mit einem kleinen Piks die Blutentnahme. Wer sich in die DKMS-Spendendatei aufnehmen lassen möchte, darf nicht jünger als 17 Jahre und nicht älter als 55 Jahre sein. Außerdem gibt es Gewichtsober- und -untergrenzen. Die Blutgruppe ist egal. Schirmherren dieser Typisierungsaktion sind Landrat Friedel Heuwinkel und Bürgermeister Dr. Wolfgang Honsdorf.

    Während der Andrang in der Turnhalle der Grundschule Ahornstraße nicht abnahm, wartete für alle auf dem Schulhof ein großes Rahmenprogramm, das einem kleinen Volksfest glich. Kinderschminken, Glitzertatoos, Vorführungen einer Kindertanzgruppe und Stände, damit auch das leibliche Wohl nicht zu kurz kam, sowie eine Tombola mit attraktiven Preisen. Auch hier engagierten sich alle ehrenamtlich und die gesamten Einnahmen kommen auf das Spendenkonto für Tim. Organisiert hat das Rahmenprogramm Stephanie Kontny, eine gute Freundin von Tims Mutter, gemeinsam mit der Schulleitung der Grundschule Ahornstraße. Auch Heike Reineke war vor 14 Jahren an Leukämie erkrankt und hat vor rund zehn Jahren eine Knochenmarkspende bekommen. Seitdem gilt sie als geheilt und hat inzwischen sogar selbst Knochenmark gespendet. Und jetzt kommt auch ihr 19-jähriger Sohn Timon als potentieller Spender für einen Erkrankten in Frage. Sie und ihr Sohn sind ein Beispiel dafür, wie wichtig es ist, sich typisieren zu lassen.

    Tims Blutkrebserkrankung hat in Bad Salzuflen und Umgebung eine Welle der Anteilnahme und Bereitschaft, sich typisieren zu lassen, ausgelöst. 862 potentielle Stammzellenspender haben sich am vergangenen Sonnabend registrieren lassen. Und weil jede Typisierung 50 Euro kostet, werden dafür 43.100 Euro benötigt. Das Spendenkonto für Tim wies am Freitagabend vor der Typisierungsaktion einen Bestand von 13.410 Euro auf, und am Sonnabend sind noch einmal 13.288 Euro gespendet worden. Bleibt ein offener Betrag von 16.402 Euro, um alle Typisierungen zu finanzieren. Um Tim weiterhin zu unterstützen, soll es Ende Oktober in der Kurstadt ein Benefizkonzert geben.

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