SACHSENHAGEN (gi). Rund 20 Bürger besuchten die Sitzung des Stadtrates, sie sind wegen des Tagesordnungspunktes Bebauungsplan "Sondergebiet Baustoffrecycling" gekommen. Die meisten von ihnen werden wohl bei der einige Tage vorher stattgefundenen Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Bau und Planung ebenfalls dabei gewesen sein. Dort sprachen die Mitglieder eistimmig dem Rat die Empfehlung aus, dem Bebauungsplan nicht zuzustimmen. Und so kam es auch.
Einstimmig, ohne eine Aussprache, fiel die Entscheidung. Die Anwohner sind über diesen Beschluss erleichtert. Denn die Firma Wesling beabsichtigte, auf ihrem Grundstück angrenzend zum Entsorgungszentrum (EWS-Abfallwirtschaft Schaumburg) eine Nutzung mit einem mobilen Brecher zum Recycling durchzuführen. An rund 75 Tagen im Jahr war geplant, bis zu 50000 Tonnen Beton, Ziegel und Keramik der Firma zu verarbeiten. Mit den für die Aufarbeitung des Materials 10000 Tonnen Naturmaterialien hätten dann rund 60000 Tonnen auf den Platz gefahren und wieder abtransportiert werden müssen. In Spitzenzeiten seien das 35 bis 37 Lastwagen täglich. Ebenfalls einstimmig beschloss der Rat die Änderungen der Örtlichen Bauvorschriften. Damit wird es ermöglicht, neben roten Dachziegeln auch schwarze oder welche mit Grautönen zu verwenden. Das ist vorteilhaft für die Installierung von Solaranlagen. "Nun weiß jeder Bauherr, woran er ist", sagte Stadtdirektor Jörn Wedemeier. Einstimmig auf den Weg brachte der Rat im Rahmen der Entwicklung eines Neubaugebietes den Bebauungsplan Beethovenstraße Süd. Neben der Nutzung von Wohnflächen soll auch die für eine Seniorenwohnanlage ermöglicht werden. Ratsherr Horst Reimann ist ebenfalls für eine Seniorenwohnlange, jedoch sollte die mehr in der Ortsmitte gebaut werden. Beschlossen wurde einstimmig die Auslegung des Bebauungsplanes Lindenweg/Sachsenhagen. Seit Jahren ist eine der Stadt gehörende Kutsche nicht mehr in Betrieb. Es wurde nun einstimmig entschieden, sie dem Heimatverein kostenlos zu überlassen. Der wird sie restaurieren und für besondere Anlässe bereit stellen. Gar nicht in Ordnung findet es Ratsherr Ralf Hantke, dass die Polizeistation in Hagenburg für vier Wochen geschlossen ist. Schließlich sei sie auch für Sachsenhagen zuständig. Hantke fragte auch nach, ob in der Stadt Asylanten untergebracht sind. Stadtdirektor Jörn Wedemeier berichtete, dass es Angelegenheit des Landkreises sei, der bestimmte Quoten zugewiesen bekomme. In der Samtgemeinde habe es noch keinen Zuzug gegeben. Foto: gi