1. Genug Hausärzte in Augustdorf

    Ministerium stuft Versorgung aber als gefährdet ein

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    Augustdorf. Als "gefährdet" hat das NRW-Gesundheitsministerium die hausärztliche Versorgung in der Gemeinde Augustdorf eingestuft. Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) sieht die Situation weniger dramatisch. Der Einschätzung des Gesundheitsministeriums liegt eine komplizierte Rechnung zugrunde, die Bürgermeister Dr. Andreas J. Wulf im Haupt- und Finanzausschuss erläuterte: Die Gefährdung wird beurteilt auf Grundlage des Verhältnisses zwischen der Einwohnerzahl und der Zahl der Ärzte, die älter als 55, aber noch nicht 60 Jahre als sind. Wenn die ärztliche Versorgung in einer Gemeinde als gefährdet gilt, können Ärzte bei einer Neuniederlassung oder der Übernahme einer Praxis vom Land einen Förderbetrag von bis zu 50.000 Euro erhalten. Allerdings gehört die Gemeinde zum sogenannten Mittelbereich Detmold, der nach den Bedarfsberechnungen der Kassenärztlichen Vereinigung als überversorgt gilt. In überversorgten Bereichen darf sich kein neuer Hausarzt niederlassen, außer wenn ein Hausarzt die Kassenzulassung abgibt. "Das Thema wird uns zukünftig noch intensiv beschäftigen", kündigte Dr. Wulf an. "Wir haben aber noch Handlungsspielraum." Laut Kassenärztlicher Vereinigung sei der Altersdurchschnitt der Augustdorfer Ärzte zwar hoch, aber noch im Durchschnitt. Unter der Annahme, dass die Ärzte in der Regel mit 65 Jahren in den Ruhestand gehen, sei noch ausreichend Zeit, für die Gemeinde zu werben. Die Vereinigung wird erst bei einer deutlichen Unterversorgung aktiv, um neue Hausärzte zu gewinnen: Dann stellt sie beispielsweise Fördermittel aus einem Sicherungsfonds der Krankenkassen und der KVWL zur Verfügung.

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