Detmold (ck). An der Leopoldstraße steht ein sehenswertes, um 1900 entstandenes Baudenkmal. Der aus Gusseisen- und Stahlteilen konstruierte Wintergartenvorbau rostet teilweise heftig und muss saniert werden. An den Kosten beteiligen sich die "Freunde der Residenz".
Eigentümerin Ingrid Mische-Petri will das Baudenkmal erhalten und hat sich mit den Restauratoren der De nkmalpflege beraten. Die Sanierung ist allerdings sehr kostenintensiv. Deshalb ist sie den "Freunden der Residenz" dankbar, dass diese sich für den Erhalt ihres Hauses einsetzen. Helmut Merwitz, Präsident der "Freunde der Residenz" freut sich, die Teilsanierung finanziell unterstützen zu können: "Wir wollen mit unseren Möglichkeiten die Motivation von anderen Eigentümer fördern, selber in die Taschen zu greifen und ihre Baudenkmäler zu erhalten." Clemens Heuger, ehemaliger Detmolder Denkmalpfleger, erklärte: "Dieser Wintergarten aus Eisen ist einzigartig. Ich bin froh, das sich die Eigentümerin entschlossen hat, dieses einzigartige Baudenkmal zu sanieren."
"Früher war der Großteil der Straßenfront des Wintergartens geöffnet. Die schmalen Flächen rechts und links der Öffnung und die Schmalseite nach Süden sind bis heute durch eine gusseiserne, horizontale und vertikal gegliederte Sprosseneinteilung mit Verglasung geschlossen", so Catrin Will (Dipl.-Ing. Architektin) von der Unteren Denkmalbehörde. Die Verglasung besteht noch größtenteils aus Milchglas mit eingeätzten Sternchen, ansonsten aus Ornamentgläsern (Tischkathedralglas) mit unterschiedlichen Strukturen und ist von außen mit Leinölkitt eingesetzt. Die Denkmalpfleger gehen davon aus, dass die Stahlsprossenfenster in den 1950er Jahren geschlossen wurden.
Die bauzeitlichen Gusseisenelemente, die Pfeiler, Profilstäbe und Fenstersprossenrahmen sind offensichtlich unterschiedlich korrodiert und teilweise unbeschädigt. Problematisch war der Niederregenablauf, die provisorisch angebrachten Bleibleche schlossen nicht dicht ab und waren optisch unzumutbar. Auch das schöne Kapitell des Eckpfeilers im Erdgeschoss zeigte deutliche Rostspuren, was auf einen Riss hindeutete. Clemens Heuger erläutert, dass die Kapitell-Restaurierung durch einen korrosionsbeständigen Epoxyd-Harz erfolgte. 2012 hat sich die Denkmalpflege dem Haus angenommen und eine Bestandsaufnahme erstellt. Die Fertigstellung der weitgreifenden Maßnahmen erfolgte im November 2013, jetzt fehlen nur noch die restaurierten und rekonstruierten Kapitellen, dann präsentiert sich das Haus in seiner vollen Schönheit. "Das ist das I-Tüpfelchen der Baumaßnahme", erklärte Merwitz abschließend.