STEINHUDE (tau). Über den barrierefreien Ausbau der Bushaltestellen "Postamt" im Steinhuder Ortskern wird im Augenblick diskutiert. Bei der Nordseite ist sich der Ortsrat weitestgehend einig. Die Busbucht soll wie von der Verwaltung vorgeschlagen in Richtung Kreuzung Tiefental/Ottenlock verlegt werden. Ein Umbau der Haltestelle an ihrem jetzigen Standort komme nicht infrage, da hier nur eine Gehwegbreite von 1,45 Meter vorhanden ist. Mindestens 2,25 Meter sind für einen barrierefreien Ausbau aber erforderlich.
Bedenken meldete Werner Stünkel (SPD) an. Er stimmte dem Vorhaben zwar zu, wies aber auch darauf hin, dass die Busse künftig direkt über den Einmündungsbereich Tiefental/Ottenlock abfahren würden und deshalb aus seiner Sicht brenzlige Situationen entstehen könnten. Außerdem kommt der Wunsch des Ortsrates ins Protokoll, die Kreuzung so zu gestalten, dass die Verkehrsführung in der Straße Ottenlock noch einmal geändert werden könne, falls die aktuell gängige Praxis nach dem Umbau nicht mehr funktioniert. Bisher fand allerdings die Idee einer Einbahnstraßenregelung keine Zustimmung bei den Planern der Stadt. Auf der Südseite stellt sich ein möglicher Umbau komplizierter dar. Drei Varianten von Busbuchten bis zu Einstiegsstellen direkt an der Straße hat die Stadt untersucht, die Politik entschied sich allerdings bei zwei Gegenstimmen für Variante Nummer vier.
So lassen, wie es ist. Walter Sternberg und Alexandra Girod (beide SPD) plädierten trotz der bei einem Ortstermin erörterten Schwierigkeiten für einen barrierefreien Umbau der Haltestelle. "Wir sollten nicht darauf warten, bis es eine Pflicht zur Umrüstung gibt, sondern die Gelegenheit nutzen", sagte Girod.
In der Tat gibt es wohl eine günstige Gelegenheit, wie Peter Pfadenhauer von der Verwaltung andeutete. So prüft die Stadt in Abstimmung mit der Landesnahverkehrsgesellschaft ein lukrativeres Komplettpaket. Wenn beide Haltestellen umgebaut würden, sind möglicherweise bessere Förderbedingungen möglich, heißt es auf Nachfrage des Stadtanzeigers. Bislang ist das Vorhaben, das frühestens 2017 umgesetzt würde, auch jetzt schon attraktiv. So kostet der Umbau der Haltestelle an der Nordseite etwa 54.000 Euro. Davon würde die Stadt aber nur 15.000 Euro selbst bezahlen müssen, da die Firma Lidl, die dort seit Sommer eine Filiale betreibt, 30.000 Euro zur Verfügung stellt und von der Region wegen des barrierefreien Ausbaus der Haltestelle ebenfalls eine Kostenerstattung von 9.000 Euro erwartet wird.
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