1. Gast aus Indien erzählt von Elefanten auf der Straße

    Auftaktveranstaltung zum Projekt "Grundschulen gestalten Globalisierung" / Viertklässler zeigen große Neugier

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    LINDHORST (jl). Da haben die dritten und vierten Klassen der Grundschule (GS) Lindhorst aber nicht schlecht gestaunt, als ihnen Anurag Mittal Bilder zeigte, auf denen sich Kühe und Elefanten zusammen mit Menschen die Straßen in seinem Heimatland Indien teilen. Der 37-Jährige lebt dort in der Stadt Agra und unterstützt mit seinem Projekt "Pushpanjali" die einheimischen Produzenten von Fair-Trade-Produkten.

    Der weitgereiste Gast begleitete die Auftaktveranstaltung zu dem Pilotprojekt "Grundschulen gestalten Globalisierung" und ermöglichte den jungen Schülern so die authentische Begegnung mit anderen Kulturen. So veranschaulichte er ihnen unter anderem, wie die Menschen in Indien in Handarbeit ein langes Baumwolltuch bemalen, daraus Schals schneidern und Fransen annähen. Aber auch in der ärztlichen Versorgung, zum Beispiel gegen die weitverbreitete Augenkrankheit Grauer Star, sowie für einen Schulbesuch von aktuell 215 Mädchen engagiere sich "Pushpanjali".

    Die Lindhorster ABC-Schützen konnten ihre Neugierde kaum zurückhalten und löcherten Mittal anschließend mit Fragen: "Wie viele Elefanten gibt es in Indien?, "Sehen die Autos aus wie in Deutschland?", "Gibt es giftige Spinnen?", "Ist das Trinkwasser sauber?" – Letzteres etwa verneinte der Gast aus Indien. "Wir haben eine Menge Probleme damit. Wer arm ist, muss es trinken. Wer Geld hat, reinigt es und sorgt dafür, dass er davon nicht krank wird."

    Neben landesweit neun anderen Grundschulen hat das niedersächsische Kultusministerium die Magister-Nothold-Grundschule für das Pilotprojekt, das unter dem Oberthema "Gutes Leben für alle" steht, ausgewählt. Das Ziel der nächsten zwei Jahre sei, so Projektkoordinator Dietmar Buchholz, die Inhalte in ein fächerübergreifendes Konzept zu "gießen" und nachhaltig im Unterricht zu verankern. Eine Idee könnte etwa sein, einen kleinen Fair-Trade-Laden in der Schule zu etablieren.

    Als außerschulischer Partner ist das Unternehmen "Globo" aus Beckedorf dabei, über dessen Geschäftsführer Manfred Winkler auch der Kontakt zu Mittal entstanden ist. Seit 2008 vergibt der hiesige Fair-Trade-Partner Aufträge an seine Organisation "Pushpanjali", die damit den Produzenten vor Ort eine regelmäßige Arbeit und ein nachhaltiges Einkommen zur Verfügung stellen kann. "Globo" vertreibt die Produkte an die Weltläden.

    Foto: jl

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an