1. Eklat nach Laudatio im Rat

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    RINTELN (ste). Es hätte alles so schön sein können. Der Hauptgeschäftsführer des Niedersächsischen Städtetages Heiger Scholz würdigte eingangs der Ratssitzung die Verdienste von Heiner Bartling, der 40 Jahre lang kommunalpolitisch tätig ist und zudem als Niedersächsischer Innenminister positive Zeichen setzte.

    Gratulationen dazu gab es auch von den Fraktionsvorsitzenden aller im Rat vertretenen Parteien. Die Ratssitzung, die Bartling nach der Mandatsniederlegung von Dagmar König (CDU) führte, gehörte zu den eher harmlosen Sitzungen mit 24 Tagesordnungspunkten, die ohne große Diskussionen im Schnelldurchlauf abgehandelt wurden. Traditionsgemäß enden solche Sitzungen nach den Anfragen der Fraktionen an die Verwaltung und der Einwohnerfragestunde. Und dann nutzte Heiner Bartling noch die Gelegenheit, Bürgermeister Karl-Heinz Buchholz auf dessen letzter Ratssitzung Danke zu sagen für 17 Jahre erfolgreiche Arbeit. Verkneifen konnte sich Bartling dabei nicht, dass der Bürgermeister desöfteren im Rat von einigen Ratsmitgliedern persönlich angegriffen wurde und so manches Mal ein "dickes Fell" benötigte.

    Das war quasi das Stichwort für Dr. Gert Armin Neuhäuser, früher enger Weggefährte von Buchholz als SPD-Fraktionsvorsitzender, heute als WGS Spitzenmann entschiedener Gegner. Nachdem das Porzellan zwischen der SPD und Neuhäuser zerbrochen war trat dieser nämlich in die WGS ein und wurde fortan der wohl schärfste Kritiker des Bürgermeisters.

    Und so konnte Dr. Neuhäuser auch nach den wohlwollenden Worten von Heiner Bartling nicht ruhig auf seinem WGS-Stuhl sitzen bleiben.

    Trotz der Tatsache, dass Bartling die Ratssitzung nach seiner Würdigung des Bürgermeisters geschlossen hatte, stand der WGS-Fraktionsvorsitzende auf und stellte seine Sicht der Dinge in Sachen "erfolgreicher Bürgermeister" dar. Da war von autokratischem Führungsstil die Rede und von diffamierenden Schreiben des Bürgermeisters an den Dienstherren des Verwaltungsrichters Dr. Neuhäuser. Ein Stil, den Heiner Bartling und ein Großteil des Rates für unangemessen hielt. Bartling rügte dann auch den WGS-Mann.

    Ein Kommentar kam auch von einem Bürger aus dem Zuschauerraum gegenüber dem Schaumburger Wochenblatt. Der Senior war nach 44 Jahren journalistischer Arbeit in Mecklenburg-Vorpommern zurück nach Rinteln gekommen und zeigte sich interessiert an der Ratsarbeit, jedoch wenig geschockt von den Äußerungen von Dr. Neuhäuser: "Ich bin aus Mecklenburg-Vorpommern einiges gewohnt; dort haben wir schließlich noch die NPD im Landtag!"Foto: ste

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