1. Agieren statt reagieren

    Leader-Auftaktveranstaltung fand großes Interesse

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    Nordlippe (nl). Die Veranstalter mussten ordentlich Stühle schleppen, so groß war das Interesse der Bürger aus den Gemeinden Dörentrup, Kalletal, Barntrup und Extertal an der Auftaktveranstaltung zur Bewerbung als Leader-Region für die neue Förderperiode. Mehr als 150 Bürger kamen in die Grundschule Dörentrup-West.

    "Es gilt sich, für die neue Förderperiode aufzustellen. Das Fördervolumen hat sich vergrößert. Die Bewerbung ist ein Muss für uns", sagte Dörentrups Bürgermeister Friedrich Ehlert bei der Begrüßung.

    Landrat Friedel Heuwinkel lobte die Nordlipper für die tollen Ideen, die sie in der letzten Förderperiode entwickelten. "So viele Bürger haben sich engagiert und intensiv mitgearbeitet. Das hat die Qualität der Region gezeigt."

    Waren es beim letzten Mal 12 Regionen, die sich 16,5 Millionen Euro aus dem Fördertopf teilten, so werden es im Zeitraum 2014 bis 2020 rund 24 Regionen sein, für die etwa 62 Millionen Euro bereitstehen. Allerdings bewerben sich dafür voraussichtlich mehr als 40 Regionen. Die Bewerbung muss also bestens vorbereitet werden. Und dafür haben sich die Nordlipper Dr. Jürgen Schewe mit seiner Firma "MPS Impuls Projekt" geholt. Ein Fachmann, wenn es um Freizeit- und Tourismusberatung, Entwicklungsplanung, Ländliche Entwicklung/Leader und Industriekultur geht. Er führte auch durch den Abend, erinnerte noch einmal an die erreichten Projekte und forderte die Bürger auf, Stärken und Schwächen ihrer Ortsteile zu benennen, damit sie in die Projektplanungen einfließen können.

    "Es geht bei der neuen Bewerbung um Innovation, Kooperation, Vernetzung und integrierte Aktionen. Die ländlichen Räume sollen als Wirtschaftsregion, als Lebens- und Erholungsraum gestärkt werden", legte Schewe schnell die Marschrichtung fest.

    Eines der größten Probleme der ländlichen Gemeinden ist der demografische Wandel. Die Statistik zeigt deutlich: Junge Menschen wandern ab, die Zahl der älteren Bürger steigt stark an und die Versorgung vor Ort wird immer schlechter. Fehlende Mobilität und das Abwandern von wichtigen Versorgungseinrichtungen wie Geschäfte oder Banken verschlimmern die Situation. Dagegen gilt es jetzt zu handeln und mit den neuen Fördermillionen sinnvolle, entgegenwirkende Projekte zu ermöglichen.

    Voraussetzung ist aber zunächst, dass sich die Region mit ihrer Strategie im Wettbewerb mit anderen Regionen Nordrhein-Westfalens durchsetzen kann und als Leader-Region ausgewählt wird. Dann kann sie mit einem Förderbudget in Höhe von etwa 2,3 Millionen Euro rechnen.

    Bei der Auftaktveranstaltung ging darum, lokale Entwicklungsstrategie zu erarbeiten. "Es sind Entwicklungsziele und Handlungsfelder festzulegen, die den Rahmen für die zukünftige Förderung von Projekten in der Region bilden", sagte Schewe. Und so wurde viel diskutiert an dem Abend über Fragen wie: "Was zeichnet Nordlippe aus?" oder "Welche Visionen und Chancen gibt es?" Mario Hecker, Bauamtsleiter und Demografie-Beauftragter der Gemeinde Kalletal, macht deutlich: Es müssen "Leuchtturm-Projekte" für die Ortsteile entwickelt werden.

    Die künftige Arbeit geht in verschiedenen Arbeitsgruppen/Foren weiter, die sich mit den drei großen Themen beschäftigen: "Nordlippe aktiviert Potenziale für ,Neue Arbeit‘ im ländlichen Raum" – mit dem Schwerpunkt, den Dienstleistungssektor und Tourismusbereich gezielt ausbauen; "Nordlippe entwickelt ,Wohlfühlatmosphäre" und "Nordlippe verändert die Wahrnehmung ("Sinnes-Wandel")".

    Es liegt viel Arbeit vor den Aktiven – und jeder Bürger kann mitmachen. Interessierte sollten sich bei der Gemeinde melden.

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