Bad Salzuflen (rto). Seit dem 7. September hat der Verein Brückenschlag Ukraine acht Deutschlehrerinnen aus dem Kreis Wolynien und der Stadt Lutzk zu Gast. Die Pädagoginnen aus unterschiedlichen Schulen, die allesamt Deutschunterricht geben, besuchten bei ihrem Aufenthalt eine Grundschule, die Gesamtschule, das Gymnasium und zuletzt die Realschule im Lohfeld. Hier nahmen sie an den Unterrichten in Deutsch, Mathematik und Erdkunde der fünften bis siebten Klassen teil.
Im Anschluss an die Unterrichteinheiten trafen sich die ukrainischen Gäste mit Schulleiterin Sonja Billerbeck und ihrem Stellvertreter Gerhard Altenbernd. Dabei erzählten die acht Frauen, dass es für sie ungewöhnlich ist, dass Lehrer in Deutschland mehrere Fächer unterrichten. In ihrer Heimat unterrichte ein Lehrer immer nur ein Fach, erzählten sie. Auch seien sie überrascht über die Selbstständigkeit der Schülerinnen und Schüler und die freie Art des Unterrichtes. Hier in Deutschland seien Lehrer mehr Begleiter. In ihrer Heimat, so die Ukrainerinnen, gäbe es immer noch den Frontalunterricht.
Obwohl sie froh sind, hier zu sein und ihren Schülern in der Heimat jetzt auch erzählen zu können, dass sie nicht nur die Sprache sprechen, sondern das Land der Sprache auch besucht hätten, sind ihre Herzen schwer, sagten sie übereinstimmend. Auch wenn sie aus der Westukraine kommen, sehen sie die Entwicklungen im Osten und an der Krim mit großer Sorge. Einige haben Verwandte in der umkämpften Region. Das ukrainische Volk stehe hinter seiner Regierung und es seien nur wenige Separatisten, unterstützt von der russischen Regierung, die für die Unruhen sorgten, sagten sie abschließend. Am 20. September treten die Deutschlehrerinnen ihre Rückreise an. Dann nehmen sie viel fachliche, aber auch andere Eindrücke aus dem Land mit, dessen Sprache sie den jungen Menschen in ihrem Land vermitteln.