1. Pateneinheit verabschiedet sich mit Wehmut

    Augustdorfer Panzerartilleriebataillon 215 löst sich im kommenden Jahr auf

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    Augustdorf (ck). Die Augustdorfer Bürger haben sich in der vergangenen Woche von den Soldatinnen und Soldaten ihrer Pateneinheit verabschiedet. Mit einer Serenade auf dem Heidesportplatz sagte das Panzerartilleriebataillon 215 nach 15-jähriger Patenschaft "Auf Wiedersehen". Die letztendliche Auflösung des ältesten noch aktiven Artillerieverbandes der Bundeswehr steht im nächsten Jahr am 30. Juni an.

    Gut 300 Uniformierte marschierten zur Paradeaufstellung auf, flankiert von der Ehrenformation der Abordnungen der Augustdorfer Feuerwehr, der Bürgerschützengilde und der Traditionsgesellschaft der Lippischen Artillerie. Vor dieser Kulisse lösten der 215-Kommandeur Oberstleutnant Alexander Rommel und Bürgermeister Dr. Andreas Wulf die enge Verbindung zwischen den Bürgern der Sennegemeinde sowie den Angehörigen des Bataillons formal auf.

    "Unser Bataillon blickt auf eine ereignisreiche Geschichte zurück", so der Kommandeur, der seinen Blick auf Übungsvorhaben im In- und Ausland, Aufstellung und Auflösung einzelner Batterien und zahlreiche Einsätze lenkte. Gerade der 11. September sei ein denkwürdiger Tag mit weitgreifenden Auswirkungen gewesen, der den Einsatz in Afghanistan und Kosovo erforderte. "Wir mussten Entbehrungen, Leid und menschliche Schicksalsschläge hinnehmen".

    Halt fanden die Soldatinnen und Soldaten in Augustdorf als sichere Heimat. Viele der Soldaten sind in das Gemeindeleben integriert. Erfreuliche "Einsätze" gab es zum Beispiel auf den Augustdorfer Weihnachtsmarkt, wo das Bataillon den Besuchern regelmäßig eine deftige Mahlzeit kredenzte. "Mittendrin statt nur dabei", faste der Kommandeur zusammen.

    Als Erinnerung übergab er an den Bürgermeister eine Bronzetafel, die bereits vorm Rathaus ihren Platz gefunden hat. "Wir blicken mit Dankbarkeit auf viele Jahre und Veranstaltungen zurück", so Wulf. Ziel der Patenschaft sei die Bindung des Bataillons an seine Garnisonsgemeinde und das freundschaftliche Miteinander gewesen. So habe sich ein Verständnis für die Bundeswehr entwickelt. "Ein für jeden sichtbares Zeichen der Verbundenheit ist die gelbe Schleife am Balkon des Rathauses", so Wulf weiter.

    Ministerialdirigent Jürgen Thiele, Vertreter der Staatskanzlei des Landes, richtete dem Bataillon die Grüße und die große Wertschätzung der Ministerpräsidentin Hannelore Kraft aus. Sie habe die Umsetzung der Standortversetzung im Blick und wisse um die Sorgen der Familien, die ein Standortwechsel mit sich bringe. Die Bundeswehr präge das Bild in der Welt, in dem sie sich für Menschlichkeit, Demokratie und Freiheit einsetze. Im Namen der Landesregierung dankte er allen Soldatinnen und Soldaten. "Die Motivation dafür dies alles zu erhalten ist ein großer Kraftakt", so Thiele abschließend.

    Mit dem Aufmarsch des Luftwaffenmusikcorps 3 aus Münster unter der Leitung von Hauptmann und Musikoffizier Tobias Terhardt nahm Augustdorf musikalisch unter anderem mit dem Soldatenlied "Lippe-Detmold" und den wehmütigen Klängen von "Lili Marleen" Abschied. Am 25. September wird das Bataillon letztmalig sein Leistungsvermögen auf dem Truppenplatz Senne unter Beweis stellen und sich damit auch aus der Panzerbrigade 21 verabschieden.

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