WUNSTORF (tau). Der Planfeststellungsbeschlusses für die Nordumgehung lässt weiter auf sich warten. Wie der Stadtanzeiger von der zuständigen Landesbehörde für Straßenbau erfuhr, ist der anvisierte Herbsttermin nun auch geplatzt. Nun wird unter Vorbehalt die erste Jahreshälfte 2015 als möglicher neuer Zeitraum genannt.
Nach Aussage der Projektplaner hat es bei den zahlreichen Fachgutachten, die schon einige Jahre alt sind, Aktualisierungen gegeben.
Nun muss geprüft werden, wie sich diese Änderungen auf das gesamte Verfahren auswirken und ob eventuell nachgebessert werden muss. Personell ist die Behörde derzeit ausgelastet. Auch das ist ein Grund für die Verzögerung. Die Mitarbeiter müssen sich nicht nur mit der Ortsumgehung Wunstorf, sondern auch mit anderen Projekten befassen, die politisch zurzeit ganz oben auf der Agenda stehen, wie zum Beispiel die geplante Stromtrasse von Nord- nach Süddeutschland (SuedLink), die östlich von Hannover verlaufen soll.
Ungeachtet dessen müssen die Projektplaner auch im Fall der Nordumgehung sich ändernde Rahmenbedingungen permanent berücksichtigen und in das laufende Verfahren einarbeiten. Aktuell wird eine straßennahe Bepflanzung geprüft, um für die Waldohreule Überflug- und Nisthilfen zu schaffen. Der Planfeststellungsbeschluss müsse juristisch wasserdicht sein, daher nehme sich die Behörde weiterhin Zeit, heißt es.
Darüber hinaus hat es mit den betroffenen Landwirten, mit denen noch Erörterungsbedarf bestand, Gespräche gegeben. In zwei Fällen ist der Abschluss des Anhörungsverfahrens noch von der derzeit in Bearbeitung befindlichen Aktualisierung des landschaftspflegerischen Begleitplanes abhängig.
Inhaltlich ging es in diesen Gesprächen im wesentlichen um landwirtschaftliche Belange, wie Flurbereinigung, Bewässerung und Umwege bei der Flächenbewirtschaftung. Sollte der Planfeststellungsbeschluss im kommenden Jahr tatsächlich erfolgen, wäre das nur die erste Hürde auf dem Weg zur fertigen Straße. Im zweiten Schritt müssten Klagen abgewartet und die Finanzierung des Projekts organisiert werden.
Der Bundesverkehrswegeplan befindet sich derzeit in der Überarbeitung und wird bis 2015 ebenfalls aktualisiert. Dort ist die Nordumgehung noch mit einer hohen Priorität verzeichnet.
Wo sie am Ende des Verfahrens einsortiert wird, ist gegenwärtig aber noch offen.
Foto: Nds. Landesbehörde für Straßenbau