1. Aldi in Rehren schließt spätestens Ende November

    Bürgermeister Priemer: "Ein-Euro-Laden ist besser als Luft zu verwalten"

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    REHREN (us). Die Gerüchteküche hat es schon seit einigen Wochen immer wieder nach draußen gebracht – die Aldi-Filiale in Rehren schließt. Bei der Ratssitzung am Donnerstag hat Bela Lange unter dem Tagesordnungspunkt Anfragen der Einwohner nachgehakt: "Ist die Gemeindeverwaltung schon darüber informiert worden, dass die Aldi-Filiale in Rehren im November schließt?" Bürgermeister Thomas Priemer antwortete sachlich: "Das Ingenieurbüro, dass das Gebäude verwaltet, hat uns per Einzeiler mitgeteilt, dass die Aldi-Filiale geschlossen wird. Es folgt ein Ein-Euro-Laden." Die Kaufkraft habe wohl nicht ausgereicht, um den Markt im Gewerbegebiet zu erhalten. Aldi nehme dazu aber keine Stellung. Die Nachnutzung durch einen sogenannten Billig-Markt sei besser als Leerstand in dem Luft verwaltet werde. "Es ist bedauerlich, dass Aldi schließt, aber der Penny-Markt bleibt als Nahversorger erhalten", stellte Priemer fest.

    Lange fragte noch nach, seit wann die Gemeinde Kenntnis von der Schließung des Aldi-Markts habe. "Seit Ende Juli", antwortete der Bürgermeister.

    "Ich weiß, dass man nur wenig dagegen tun kann, wenn ein Konzern eine Filiale schließt, aber ganz stillschweigend sollten wir Auetaler das nicht hinnehmen", sagte Lange im Anschluss an die Ratssitzung gegenüber dieser Zeitung. "Mit der Schließung bricht ein wichtiges Stück Nahversorgung weg. Um bei Aldi einzukaufen, muss man dann in die umliegenden Gemeinden fahren - zusätzliche Wege, die die Umwelt belasten und die vor allem für ältere Menschen nicht einfach zu bewältigen sind. Außerdem steht zu erwarten, dass dann dort auch alle anderen Einkäufe erledigt werden, was weitere Kaufkraft aus dem Auetal abzieht."

    Laut Priemer wird ein Billig-Laden in das Gebäude einziehen. "Das wäre kein gutes Aushängeschild für das Gewerbegebiet und zudem eine große Konkurrenz für die lokalen Geschäfte. Weitere Geschäftsaufgaben könnten folgen", warnt Lange. Ein Ein-Euro-Laden werde sicher eine Konkurrenz zur "Kreativ-Insel" und zum "Atelier Taborsky", aber keine Bereicherung für das Auetal.

    Gemeinsam mit Anke Schmidt hat Bela Lange eine Facebook-Aktion gestartet und ruft im Internet zum Unterschreiben einer Petition auf. "Die Schließung soll in aller Stille durchgeführt werden, doch Sie haben es in der Hand, der Aldi GmbH & Co. KG zu zeigen, dass man so mit Kundinnen und Kunden nicht umgeht. Bitte unterschreiben Sie für den Erhalt des Aldi", heißt es dort. Die ersten Unterschriften sind bereits eingegangen. "Eventuell starten wir auch eine Unterschriftenaktion vor dem Aldi", so Anke Schmidt.

    Vor Ort ist zu erfahren, dass auch die Verkäuferinnen noch nicht lange wissen, dass ihre Filiale geschlossen wird. "Eigentlich läuft der Markt nicht schlecht, aber Aldi erweitert derzeit alle Filialen und für eine größere Filiale reicht der Umsatz wohl nicht aus. Deshalb wird diese Filiale, wie viele kleine auch, geschlossen", so eine der Mitarbeiterinnen, die namentlich nicht genannt werden möchte.

    Die fünf Mitarbeiterinnen würden wohnortnah auf die umliegenden Filialen verteilt, erzählt die Aldi-Kassiererin – sicher auch in die neue Filiale in Lauenau. Dort baut Aldi nämlich gerade und wenn die Lauenauer Filiale eröffnet wird, gehen in Rehren die Lichter aus. "Das kann auch schon im Oktober sein", vermutet eine der Mitarbeiterinnen.Foto: us

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