Oerlinghausen-Helpup (kd). Nach einjähriger Bauzeit ist die Sanierung der 900 Meter langen Bahnhofstraße in Helpup nunmehr abgeschlossen. Die Fahrbahn und die Bürgersteige wurden erneuert, außerdem markieren jetzt Schutzstreifen die Radwege. Bei einem kleinen "Baustellenabschied" erklärten die Verantwortlichen, dass die wichtige Verkehrsader nunmehr leiser und sicherer ist. Weiteres ist geplant.
"Die Straße hatte es wirklich nötig", sagte Andreas Meyer, Leiter der Niederlassung Bielefeld von Straßen.NRW. 8.000 Fahrzeuge, davon bis zu 600 Lastwagen, verkehren jeden Tag auf der Landesstraße. Bereits 1993 sollte sie saniert werden, damals scheiterte es am Geld. Jetzt sah es günstiger aus. Das Land NRW und der Bund stellten 1,3 Millionen Euro zur Verfügung, Oerlinghausen steuerte 276.000 Euro aus der Stadtkasse bei, die Stadtwerke investierten 500.000 Euro für neue Ver- und Entsorgungsleitungen.
Der milde Winter habe ein zügiges Arbeiten ermöglicht, sagte Meyer, die Baumaßnahme habe insgesamt gut funktioniert. Zwei Überraschungen gab es aber auch: So wurde ein Glasfaserkabel entdeckt, das nirgendwo verzeichnet war. Als ein Bagger eine Gasleitung beschädigt hatte, mussten die Arbeiten für einen Tag unterbrochen werden. Meyer dankte den Anliegern, denn: "Wir wissen, dass wir den Menschen etwas zugemutet haben." Doch jetzt sei vieles besser. Das Abbiegen zur B66 sei einfacher geworden, durch den neuen Querschnitt der Bahnhofstraße und die beiden Querungshilfen für Fußgänger seien die Autofahrer gezwungen, das Tempo zu reduzieren. Die Markierungen auf der Fahrbahn für die Radwege seien ebenfalls ein Mittel, um die Geschwindigkeit der Fahrzeuge zu senken.
Meyer verteidigte die vielfach kritisierten, scharfen Bordsteinkanten. Diese seien bewusst so geplant und mit der Stadt abgestimmt. "Wir wollen natürlich nicht, dass die Reifen platt gefahren werden", erklärte der Vertreter von Straßen.NRW. "Wenn jetzt noch die Beete bepflanzt sind, werden die Ränder auch anders wahrgenommen."
Mit den Finanzmitteln der Stadt Oerlinghausen wurden die Bürgersteige und die Parkstreifen neu gestaltet. Zuletzt wurde auch der Albrecht-Ober-Platz fertiggestellt, sagte Bürgermeisterin Dr. Ursula Herbort. Stadtwerke-Geschäftsführer Peter Synowski berichtete, dass die Leitungen für Gas, Wasser und Strom erneuert wurden. Jetzt gebe es keine Rohre mehr aus Blei. Die Straßenbeleuchtung erhielt eine moderne LED-Technik. "Dadurch ist die Bahnhofstraße jetzt heller, und es gibt weniger Gefahren", sagte er. Synowski verwies außerdem auf die Wärmeinsel, die eine Million Euro kostete.
Die Verantwortlichen waren sich einig, dass die Baumaßnahme letztlich zahlreiche Vorteile geschaffen habe. Als positiv wurde hervorgehoben, dass einige Anwohner die Bauarbeiter zum Grillen eingeladen haben. Das sei ein Zeichen von Zufriedenheit. Auch das von Heiko Link betreute Baustellentagebuch im Internet habe sich bewährt. Andreas Meyer kündigte an, dass Straßen.NRW im kommenden Jahr die Sanierung nördlich der Bahnlinie fortsetzen werde. Auf Leopoldshöher Gebiet soll die Straße au einer Länge von 1,1 Kilometer ebenfalls saniert werden, "vorbehaltlich der Finanzierung".