1. Geschichte mit Kinderaugen sehen

    Kinder entdecken das Leben des Grafen Simon und seiner Familie

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    Lemgo (ur). Unter der Projektüberschrift "Ab ins Schloss" gibt es insgesamt sechs Einzelprojekte, bei denen fünf Kinder aus dem Jugendzentrum gemeinsam mit zwei Kindern der Stiftung Eben-Ezer nicht nur das Weserrenaissance-Schloss Brake kennenlernen, sondern auch gemeinsam Inhalte erarbeiten und diese dann anderen Kindern und der Öffentlichkeit vorstellen.

    Im zweiten Projekt dieser Art ging es um den Bereich Fotografie. Unter Anleitung von Sabine Rott, der Museumspädagogin, und Georg Heil vom Jugendzentrum bestimmten die sieben Kinder im Alter von 11 bis 15 sowohl die Art der Herangehensweise an die Geschichte des Schlosses als auch das Thema, mit dem sie sich befassen wollten. Nachdem die Entscheidung für eine Fotogeschichte getroffen war, holte man sich hier Hilfe der professionellen Fotografin Sandra Hermannsen, die den Kindern den Umgang mit der Kamera erläuterte und bei der Fototechnik und den Möglichkeiten des Bildaufbaus half. Die Bilder selbst haben dann die Kinder gemacht. Kameras wurden hierfür ausgeliehen.

    Die Kinder entschieden sich, die Taufe von Philipp, dem Sohn von Graf Simon VI. und seiner Frau Elisabeth, thematisch nachzustellen, wobei der Fokus auf den Vorbereitungen und der Arbeit des Gesindes lag. Teilweise wurde die Authentizität der Kreativität geopfert, was aber dem Gesamtbild der Geschichte nur zu noch mehr "Leben" verhilft. So existierte im oberen Turmzimmer keine Küche und einen Besuch osmanischer Händler in Lemgo kann auch nicht nachgewiesen werden. Licht- und Raumverhältnisse und die Lebendigkeit der Geschichte wurden von den Kindern manchmal höher bewertet als die Echtheit. Überhaupt wurden, auch nachdem die Geschichte und die entsprechenden zu schießenden Fotos bereits feststanden, einige kleine Details mit eingebunden, an die man vorher noch nicht gedacht hatte.

    So nutzten die Kinder einen kleinen Frosch, den sie im Gras fanden, um diesen auch in ihre Geschichte zu integrieren, und bei ihrer Taschenlampenwanderung durchs dunkle Schloss waren sich alle einig, dass zu einem echten Schloss unbedingt ein Schlossgeist gehört, weswegen der Toilettengeist Karl-Heinz entstand. Einige der Kostüme und Requisiten waren bereits vorhanden, andere mussten genäht und gebastelt werden. Herausgekommen aus den zwei Wochen intensiver Arbeit ist ein Fotobuch, mit einer fantasievoll-historischen Geschichte auf vielen Bildern und den entsprechenden Texten, anhand dessen man die Geschichte rund um Graf Simon, aber auch das Leben des Gesindes im Schloss und das Schloss an sich besser kennenlernen kann. Als Höhepunkt der Ferienspiele präsentierten die Kinder ihre Ergebnisse drei Besuchergruppen an sechs Stationen im Schloss – wie der Alchimistenkammer oder dem Schäfertor.

    Das Fotobuch gibt es nicht im Handel.

    Man kann es sich anschauen

    unter "www.wrm.lemgo.de".

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