Mit dem schmerzlichen Aus des Sitzmöbelunternehmens bot sich eine Chance: Rund zwei Jahrzehnte lang lief bis dahin zwischen den örtlichen Sportvereinen ein ständiger Zwist über zu geringe Trainingszeiten in den vorhandenen Einrichtungen. Nun könnte neben der großen Halle im Hausweidenfeld, dem Mehrzweckraum in der Albert-Schweitzer-Schule sowie der privat geführten Halle Röhr in Feggendorf endlich eine weitere Sportstätte entstehen.
2001 hatte die Gemeinde den gesamten Gebäudekomplex übernommen und künftige Nutzungsideen diskutiert. Eines der Gebäude bot sich für eine Ballsporthalle an. Im Frühjahr 2003 fand dort – wie auch in der benachbarten späteren Eishalle – noch die Wirtschaftsschau der Samtgemeinde Rodenberg statt. Danach verwandelten schweres Gerät sowie unzählige fachkundige wie hilfsbereite Hände binnen eineinhalb Jahren die Immobilie in eine optimale Sportstätte samt Sanitärbereichen, Umkleiden und Tribüne. Als "Motor" agierten der damalige Victoria-Vorstandssprecher Peter Hantke und dessen als "Bauleiter" eingesetzter Vorgänger Horst Sedlak. Dabei hatte der Verein zeitgleich noch eine weitere Baustelle: Mitglieder der Judo-Abteilung richteten im Dachgeschoss der ehemaligen Casala-Versandhalle ihre eigene Übungsstätte, das "Dojo", her und weihten es im Frühsommer 2005 ein.
Der Start der Victoria-Arena erfolgte im Oktober 2004 und bot von da an Platz für die Ballsport-Abteilungen sowie für etliche Fitness- und Turngruppen. Die Folge: Das Spartenangebot wurde noch um einige Gruppen größer; die Mitgliederzahl stieg deutlich. Victoria rückte an die fünfte Stelle im kreisweiten Vereinsvergleich. Inzwischen hat die Arena sogar Freizeitboxern Platz bieten können. Ein eigener Raum steht seit zwei Jahren zur Verfügung.
Bei einer kleinen Feierstunde erinnerten Vorstandssprecher Bernd Schwarz und seine Vorgänger Hantke und Sedlak an den Eifer des Vereins vor zehn Jahren. Auch an den Kosten von 650.000 Euro hatte sich Victoria deutlich beteiligt. Während die Hälfte der Summe vom Flecken Lauenau und ein Viertel von Kreis- und Landessportbund kamen, mussten die Sportler ebenfalls ein Viertel aufbringen. "Der Kredit", lobte Hantke, "ist längst abbezahlt".
Die Sparten Boxen, Rollhockey, Tanzsport und Taekwondo boten im weiteren Verlauf des Abends Ausschnitte aus ihrem Trainingsprogramm. Die Volleyballer hätten dies auch gern getan, waren aber zu einem Freundschaftstreffen nach Rauenstein in Thüringen gefahren. Dafür brachte Spartenleiter Matthias Ortfeld eine andere gute Nachricht mit: Die Damenmannschaft darf sich über neue Trikots, gespendet von CNC-Technik-Experte Heinz Battermann, freuen. Foto: al