1. Reichlich leeres Stroh gedroschen

    Lügder Dechen mit dem Ertrag 2014 durchaus zufrieden

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    Lügde (afk). Der für den Osterräderlauf heiß begehrte Langhalmroggen, das die Dechen Ende Juli bereits im Ollenlüderfeld zwischen Lügde und Bad Pyrmont auf dem Acker von Landwirt Franz-Josef Schlieker geerntet hatten, ist jetzt in der Dechenscheune am Dallensenweg gedroschen worden. Die Dechen legen sowohl beim Mähen als auch beim Drechen großen Wert darauf, dass möglichst ihre historischen Maschinen zum Einatz kommen. Bei der Ernte stellte man rund 450 Garben zusammen die bis jetzt in der Dechenscheune lagerten. Den Dechen geht es dabei aber weniger um das Korn sondern eben vielmehr um das Stroh, das in jedem Jahr speziell von einem Lügder Landwirt angebaut werden muss, denn die gängigen Getreidesorten wachsen heute wegen der aus Gründen der Wirtschaftlichkeit beim Abernten durch Mähdrescher auf viel kürzeren Halmen. "Die aber sind für das Stopfen unserer Osterräder völlig ungeeignet, weil sie während des Laufes nicht so viel Halt finden und schneller aus dem brennenden Osterrad herausfallen", erklärt Pressesprecher Dieter Stumpe. "Als Dankeschön für die Bereitstellung seiner Ackerfläche erhält der Landwirt dann das Korn."

    Datzu nutzt man die bald hundert Jahre alte Buschhoff Dreschmaschine, die diesmal allerdings nicht sofort ihren Dienst aufnehmen wollte. In der Mechanik haperte es und so waren vor allem die technisch versierten Dechen und die erfahrenen Kräfte gefragt mit Rat und Tat Abhilfe zu schaffen. Nach etlichen Schraubendrehern und Hammerschlägen war es dann soweit: Die Dreschmaschine nahm ihre Arbeit wieder auf. Und jetzt hieß es für alle Beteiligten zuzupacken, denn die Strohgarben mussten mit Muskelkraft von oben in die Maschine einfüllt werden. "Das geht schon ganz schön auf die Arme", gestand ein Deche. Zudem ist das eine durchaus staubige Angelegenheit in dem geschlossenen Scheunenraum. Auf der einen Seite spuckte die Maschine das gedroschene Stroh, auf der hinteren Seite das Korn aus. Das Stroh wurde gleich in passende Bunde gebündelt, die dann am nächsten Ostersonntag beim Stopfen der Osterräder auch so gleich in das Rad eingearbeitet werden können.

    Stumpe zeigte sich hoch zufrieden: "Die Menge reicht locker für einen Osterräderlauf aus. Da sind wir auf jeden Fall auf der sicheren Seite."

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