Bad Salzuflen (rto). Motorsägengeräusche und Stimmern dringen aus dem Dickicht unterhalb des Bismarckturmes. Während die Erwachsenen mit Motorsäge vorgehen, hantieren die Jüngeren mit Baumsägen und Astscheren – Mitglieder der Deutschen Waldjugend sind im Arbeitseinsatz im Salzufler Stadtwald.
Lasse Eichner, Gruppenleiter des Salzufler ”Horstes”, erklärte den Einsatz. Als Ausrichter des diesjährigen landesweiten Treffens hat der Salzufler Horst (so nennt man bei der Waldjugend die örtlichen Gruppen) alle Horste aus ganz NRW im Rahmen eines Forsteinsatzes im Stadtwald eingeladen.
Zu dem zweitägigen Treffen in der Badestadt hat Patenförster Frank Boldt zu Pflegemaßnahmen in ein von ihm ausgewähltes Waldstück eingeladen, um dort kräftig mit anzupacken. Rund sechzig Aktive waren so am Samstag im Wald im Einsatz. Ihre Aufgabe: In der Schonung, in der Eichen, Ahorn und Kirschen gepflanzt sind, die durch Streubesamung sich dort stark ausbreitenden Birken entfernen. "Die wachsen schneller als die anderen Baumarten und nehmen ihnen so den Lebensraum", erklärt der Salzufler Gruppenleiter. Man lässt die Birken erst bis zu einer gewissen Größe heranwachsen, um sie dann effektiv aus der Schonung zu entfernen, beschreibt Lasse Eichner die Tätigkeit weiter. Und, es macht allen Spass, egal ob Groß oder Klein. Die Helfer sind zwischen 8 und 23 Jahren alt. "Hier kann man sich mal so richtig austoben" sagt der achtjährige Louis aus Bielefeld.
"Wir werden hier heute sicher nicht fertig, aber den Rest macht dann die Salzufler Gruppe", sagt Lasse Eichner.
Einmal im Jahr trifft sich die Deutsche Waldjugend immer an einem anderen Ort zum gemeinsamen Arbeiten und Zeltlager. In Bad Salzuflen wurden die Juten für zwei Tage am Bega-Bad aufgestellt.
Sechs Abordnungen aus NRW und eine Hamburger Waldjugend-Gruppe waren der Einladung in die Badestadt gefolgt und schlugen ihre großen, schwarzen Zelte dort auf. Neben den Einsätzen im Wald gab es für die Teilnehmer auch ein buntes Programm.
Die Deutsche Waldjugend ist der älteste Umweltschutz-Jugendverband Deutschlands. Er wurde 1957 mit dem Ziel gegründet, bei der Wiederaufforstung der Wälder nach dem Raubbau während des Zweiten Weltkriegs zu helfen. Ziel ist es, Kindern und Jugendlichen die Notwendigkeit einer intakten Natur nahe zu bringen und ehrenamtlich praktischen Naturschutz zu betreiben.
In Bad Salzuflen setzt sich so ein Horst mit derzeit 25 Mitgliedern seit 2006 für die Natur und Nachhaltigkeit ein. Patenförster Frank Boldt und Gruppenleiter Lasse Eichner bringen den Jugendlichen hier die Natur näher. Informationen zur Salzufler Gruppe gibt Lasse Eichner gerne unter der Telefonnummer 0175-7784236. Wer sich über die Waldjugend informieren will, kann dies auch unter www.waldjugend-nrw.de tun, hier findet man auch Hinweise auf den Salzufler Horst.