MESSENKAMP (al). 24 Gebäude präsentieren sich zum "Tag des offenen Denkmals" am Sonntag, 14. September, in den Samtgemeinden Rodenberg und Nenndorf. In Messenkamp zeigt Planer und Bauingenieur Tobias Stolze, wie ein 170 Jahre altes Fachwerkhaus in Teilen auch barrierefrei umgestaltet werden kann.
Der 1841 errichtete Halbmeierhof aber hat schon in der Vergangenheit einschneidende Veränderungen erfahren. Vor etwa hundert Jahren wurde die eigentlich übliche Längsdiele quer zur Hausachse angelegt und auch der Eingang entsprechend verlagert. Die Längs- und Querbalken des großen Dielentors, auf denen noch die Konturen der Inschriften zu erkennen sind, gingen zum Glück nicht verloren: Sie fanden eine neue Verwendung ebenfalls auf der nördlichen Längsseite. Durch diese wurde der Wirtschaftstrakt betreten.
Tobias Stolze benötigte jedoch den Platz für Tiere und Vorräte nicht mehr. Im Rahmen einer behutsamen und umfassenden Sanierung des gesamten Anwesens entstand hier eine barrierefreie Einliegerwohnung für die teils gehbehinderten Eltern. Dass überhaupt ein generationsübergreifendes Wohnen in historischen Gebäuden möglich und sinnvoll ist, will die Schaumburger Interessengemeinschaft Bauernhaus eigens zum Denkmaltag in Messenkamp zeigen. Hinzu kommen Informationen zur Geschichte des Hauses und dessen Sanierung. Hilfreiches Anschauungsobjekt dürfte das Modell sein, das Stolze im Rahmen seiner Diplomarbeit über das Gebäude angefertigt hat. Bei Führungen kann er Besuchern zudem eine ganze Menge interessanter Dinge erzählen; zum Beispiel von den aufgefundenen Resten einer Rauchküche.
Am Tag des offenen Denkmals wollen ihm Dorfbewohner bei der Ausgabe von Kaffee und Kuchen helfen. Bei schönem Wetter können Gäste vor der zweiflügeligen Haustür sitzen und über deren Initialen rätseln. HM hieß es dort früher für die Anfangsbuchstaben des Besitzers Heinrich Meyer. Tobias Stolze hat sie nur miteinander getauscht: Jetzt steht dort seiner Frau zuliebe MH für "Maikens Hof".
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