Detmold/Kreis Lippe. "Es ist sehr erfreulich, dass in allen Kommunen Lippes Aktionen begonnen haben, die zu mehr Blühbereichen auf öffentlichem und privatem Gelände führen," stellt der Sprecher der Aktion "Blühende Landschaft Lippe", Pastor Günter Puzberg fest. Aber mit dem Mähen oder Entfernen von einjährigen Blumen sollte man sich Zeit lassen.
Auf kleinen Flächen im sogenannten Straßenbegleitgrün und in vielen Hausgärten wurden einjährige Blumen ausgebracht. Wer aufmerksam durch die Städte und Dörfer Lippes fuhr, konnte dies an verschiedenen Stellen immer wieder beobachten. Wegen der zeitlich versetzten Aussaat waren und sind nicht alle auf demselben Stand, was die Landschaft und das Angebot für die Insekten erweiterte. Auf etlichen dieser Flächen ist die Blühperiode jetzt abgeschlossen. Aber es wäre falsch, die Pflanzen sofort abzuräumen. Denn einjährige Blühpflanzen muss man keineswegs in jedem Jahr neu aussäen. Wenn man ihnen Zeit gibt, Samen und entwickeln, dann säen sie sich selber aus und lassen im kommenden Jahr wieder Blumen wachsen. Die Pflanzengesellschaft wird sich aber verändern. Denn es werden vor allem die Blumen wieder kommen, die für den jeweiligen Standort gut geeignet sind. Daneben werden sich Wildpflanzen ansiedeln, die aber zumeist auch gute Blühpflanzen sind. Auch wenn solche Kleinflächen nicht immer ideal für die Insektensind, sie erfreuen die Menschen und erinnern sie daran, wie schön Blumen im Unterschied zu einem Schottergarten sind.
Auf etlichen Flächen wurden im Frühjahr mehrjährige Blühsamenmischungen ausgebracht. Vorher war der Boden entsprechend vorbereitet wie zum Beispiel in Detmold auf den Freiflächen zwischen den Gebäuden der ehemaligen Kaserne in der oberen Richthofenstraße.
Die Aktionsgemeinschaft "Blühende Landschaft Lippe" hat sich im vergangenen Jahr gegründet. Darin arbeiten der Kreis Lippe und die Kommunen, die Lippische Landwirtschaft und die Landwirtschaftskammer, die Lippische Landeskirche und der Lippische Heimatbund, der Kreis-Imkerverein, das Umweltzentrum Heerser Mühle, die Biologische Station Schieder und das Freilichtmuseum Detmold zusammen. Angestoßen hatte diese Aktion der Regionalvermarktungsverein Lippequalität auf seiner Mitgliederversammlung 2013. Inzwischen konnten durch Spenden auch Blühsamenmischungen besorgt werden, die im Rahmen von Aktionen günstig abgegeben werden. Für das kommende Frühjahr sind weitere Initiativen geplant, damit auf Dauer die lippische Landschaft bunter, das Nahrungsangebot für Insekten wie Hummeln, Widlbienen, Schmetterlinge unter anderem erweitert und die Honigbienen auch in der zweiten Jahreshälfte in einer entleerten Landschaft genug Nahrung finden.