Oerlinghausen (kd). Einen runden Geburtstag kann man mit einer steifen Veranstaltung begehen, bei der viele Reden gehalten werden. Oder man kann mit vielen Gästen einen fröhlichen Spiele-Wettbewerb ausrichten. Die Jugendfeuerwehr in Oerlinghausen hat sich für die zweite Variante entschieden. Mit den "Bergstadtgames" wurde das vierzigjährige Bestehen gefeiert.
Am 20. März 1974 gründeten die beiden Feuerwehrmänner Dieter Schmidtpeter und Helmut Husung die Jugendfeuerwehr Oerlinghausen-Kernstadt. Sie begannen mit 16 Jugendlichen. Von diesen Gründungsmitgliedern verrichten heute noch sieben in der aktiven Wehr ihren Dienst. Derzeit gehören 32 Mitglieder (darunter sieben Mädchen) zur Jugendwehr, berichtete Stadtjugendwart Sebastian Köster. Damit ist auch die Grenze des Möglichen erreicht. Dennoch ist die Nachfrage unter Jugendlichen weiterhin so groß, dass schon eine Warteliste mit etwa zwölf Interessenten eingeführt werden musste. Das sind gute Aussichten für die aktive Wehr, denn neue Feuerwehrleute rekrutiert sie fast ausnahmslos aus dem eigenen Nachwuchs.
Zu ihrem Jubiläum hatte die Jugendwehr unter dem Motto "Oerlinghauser Bergstadtgames" acht Geschicklichkeitsspiele vorbereitet. 50 erwachsene und jugendliche Kameraden waren an der Organisation beteiligt. Vor allem die Jugendwarte Christoph Reuter, Daniel Balke, Marvin Willrich, Hendrik Hanekamp, Kirsten Hanekamp und Sebastian Köster haben zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen. Als Gastgeber hatten die Mitglieder der Oerlinghauser Jugendwehr alle Hände voll zu tun, so dass sie sich nicht an den Spielen beteiligte.
Leider sind von den 26 angemeldeten Jugendwehren aus dem gesamten Kreis Lippe nur 18 erschienen. Dennoch verbrachten die rund 200 Jugendlichen und ihre Betreuer einen unterhaltsamen Tag auf dem Gelände des Niklas-Luhmann-Gymnasiums. Bürgermeisterin Dr. Ursula Herbort lobte die Jugendwehr. Ihr freiwilliger Einsatz sei "eine tolle Sache für die Stadt". Detlef Kreutz, der stellvertretende Kreisjugendfeuerwehrwart, richtete ein Grußwort an die Teilnehmer und wünschte ihnen viel Erfolg.
Mit mindestens sechs Mitgliedern pro Team gingen die Jugendwehren an den Start. Beim "Rasenski" zum Beispiel hatten jeweils drei Jugendliche die Aufgabe, sich im Gleichklang auf zwei Brettern fortzubewegen. Beim "Schlauchkegeln" musste zunächst ein C-Schlauch aufgerollt werden, um damit möglichst viele Flaschen zu treffen. Neben Teamgeist und Geschicklichkeit war auch Orientierungssinn gefragt. So mussten auf einer großen Kreiskarte die Wappen aller Städte und Gemeinden korrekt zugeordnet werden.
Was passiert, wenn ein großer Wasserbehälter mit 5.000 Litern Fassungsvermögen ein Loch hat, wurde bei einem anderen Spiel simuliert. Die Teams mussten das austretende Wasser mit einem kleinen Behälter auffangen und über einen Parcours mit mehreren Hindernissen transportieren. Am Ende stand ein Messbecher bereit, der die Restmenge aufnahm. Die Gruppe Extertal II brachte es gerade mal auf 200 Milliliter. "Na, das geht so", meinten die Jugendlichen.
Auch ein Bauzaun kann ein Spielgerät sein. Er fungierte als "undurchdringliche Wand", über die Gegenstände transportiert werden mussten – je mehr, desto besser. Und beim "Feuerpatschentornado" bestand die Aufgabe darin, mit den großen Besen möglichst viel Luft zu entfachen, um kleine Tischtennisbälle zu einem vorgegebenen Ziel zu befördern.
Die meisten Punkte erkämpfte sich die Gruppe aus Lage-Heiden, gefolgt von Augustdorf und Kalletal-Beverungen/Kalletal-Kalldorf. Als Gastgeschenk erhielten sämtliche Jugendgruppen einen Wimpelanhänger aus Oerlinghausen.