1. Auf dem Weg zum National-Kader

    Tabea und Louisa Saamen beim 1. Lemgoer German Masters im Kunstradfahren

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    Lemgo (ur). Noch 30 Minuten bis zum Auftritt. Allmählich macht sich die Aufregung bei Tabea und Louisa Saamen bemerkbar; besonders Louisa ist unruhig und kann nicht mehr ruhig stehen bleiben. Nun beginnt der Mentaltrainer, Markus Bauchrowitz, einige Übungen mit den jungen Schwestern durchzugehen, um die Angst vor manchen Figuren und die Anspannung zu lösen. Atemübungen, Konzentrationsübungen. Genau zwei Minuten, bevor sie dran sind, ziehen sie sich die Trikots an. Das ist ihr kleines Ritual. Dann geht es hinaus in die Halle. Die ersten German Masters im Kunstradfahren, und das vor heimischem Publikum in Lemgo.

    Der RC Lieme als Lokalmatador gehört mit den Schwestern im Zweier-Kunstradfahren, Simon Puls bei den Herren und Janine Schacht, die im Einzel antritt, zu einem der erfolgreichsten Kunstradsportvereine Deutschlands.

    Warm ist es in der Sporthalle der Karla-Raveh-Gesamtschule. Die Zuschauer fiebern mit, als Tabea und Louisa Saamen aufs Rad steigen, um vor den beiden Richtern ihre Kür zu fahren. Leise Musik, dazu die harmonischen Bewegungen der Sportlerinnen auf höchstem Niveau ziehen alle in ihren Bann, als sie mit ihren Kunsträdern ihre Runden ziehen. Zeitgleich immer den Blick auf die große Wertungstafel, wo man ersehen kann, wie der aktuelle Punktestand ist. "Man gibt vorher eine Kür an, die dann mit einer bestimmten Höchstpunktezahl bewertet werden kann," erläutert Tabea Saamen im Anschluss an die Kür. "Und je nach dem, wie man die einzelnen Übungen ausführt, werden Punkte abgezogen." Ein Seufzen geht durch die Halle, als bei einer der Übungen Louisa Saamen kurz vom Rad absteigen muss. Sofortiger Punkteabzug ist die Folge.

    Letztendlich erreichen die Schwestern den vierten Platz, was dazu führt, dass sie beim abendlichen Finale nicht mehr antreten dürfen. Traurig sind sie trotzdem nicht. Acht Zweierteams sind angetreten. "Wir haben darauf hingearbeitet, auf den vierten Platz zu kommen", erläutern sie, "und vor allem dem Druck, vor heimischem Publikum aufzutreten, stand zu halten", fügt Louisa Saamen hinzu. Denn schließlich geht es ihnen bei diesen German Masters nur darum, in den National-Kader zu kommen, dem nur 4 Teams angehören können. "Alles andere wäre ein Sahnehäubchen gewesen, aber so ist es auch okay", freut sich Tabea Saamen. "Louisa ist 20 und ich bin 22," fügt sie hinzu, "und die, die jetzt vor uns sind, sind zwischen 25 und 30." Und daher, das wissen beide, wird ihre Zeit noch kommen, wenn es darum geht, um die ersten Plätze mitzufahren.

    Insgesamt starteten bei den ersten Lemgoer German Masters im Kunstradfahren 42 Teams mit 65 Teilnehmern. Sport auf höchstem Niveau – Weltklassenivau – der insgesamt eine höhere Zuschauerresonanz verdient gehabt hätte.

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