WUNSTORF (tau). Die Saarstraße leidet deutlicher als andere Straßen unter der Verkehrsbelastung vor allem mit Bussen und Müllfahrzeugen. Was mit dem bloßen Auge bereits sichtbar war, hat nun auch ein Gutachter noch einmal schriftlich festgehalten, wie aus einer Informationsvorlage der Verwaltung hervorgeht, die in der kommenden Woche im Ortsrat Wunstorf das erste Mal diskutiert werden wird.
Das Schadensbild der vor zehn Jahren erst instand gesetzten Straße sei symptomatisch.
Die damals gewählte und von der Politik mehrheitlich gewünschte Ausbauart mit roten Klinkersteinen entspreche inzwischen nicht mehr dem Stand der Technik. Der Experte macht deutlich: "Ein Klinkerstein ist für derartige Belastung (hoher Busverkehr, erhöhte Gesamtgewichte, z.B. durch neue Müllfahrzeuge) nicht mehr geeignet." Zwischenzeitlich hätten sich die Richtlinien mehrfach geändert.
Der Straßenaufbau müsse deshalb verstärkt werden, so das Ergebnis der Expertise. Der Gutachter schlägt zwei Varianten vor, wie die Straße nachhaltig saniert werden könnte. Da eine Verlegung des Busverkehrs für Regio Bus nicht infrage kommt – das Unternehmen lehnte drei Vorschläge mit Alternativrouten ab – könnte die Straße entweder mit einem hoch belastbaren Verbundsteinpflaster oder mit einer gebundenen Asphaltschicht saniert werden.
Welche Variante nachhaltiger ist, will der Gutachter mit zwei Probefeldern herausfinden. Sie sollen eine Mindestlänge von 20 Metern haben, über die Straßenmitte hinausreichen und über einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren beobachtet werden. Erst danach sollte die Entscheidung für eines der beiden Verfahren fallen, sagt der Experte. Die beiden Probefelder kosten zusammen 20.000 Euro, eine Sanierung der Straße im Anschluss nach heutigem Stand rund 200.000 Euro.
Das Ergebnis der Untersuchung wirft Fragen auf, wie Stadtsprecher Alexander Stockum bestätigt. So habe sich die Politik nach Veröffentlichung des Berichts bereits gemeldet und gefragt, wie teuer denn eine Sofortsanierung sei und wie hoch die Kosten für die einzelnen Varianten sind. Dazu will die Verwaltung auf der Sitzung des Ortsrates am Donnerstag, dem 11. September, ab 18 Uhr im Rathaus ausführlich antworten.
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