Oerlinghausen (kd). Ist der neue Kunstrasen denn nun günstig für die Kugeln oder nicht? Darüber gingen die Meinungen weit auseinander. Einig waren sich die Teilnehmer beim 21. Boccia-Turnier "Kalkofen Open" des TSV Oerlinghausen jedoch, dass sie eine Menge Spaß hatten. 96 Paare bevölkerten den Sportplatz.
"Das ist eindeutig nicht mein Sport", meinte ein noch recht verschlafen wirkender Teilnehmer. "Viel zu früh und der Boden zu rutschig." Die Erwartungen seines Teampartner waren nicht besser. "Drei Mal haben wir uns schon vorgenommen zu trainieren und dann hat es doch nicht geklappt." Dagegen hat Birgit Kordes auch im Urlaub an der Nordsee zu den bunten Kugeln gegriffen. Sie nahm bereits mehrfach an dem Turnier des TSV teil. "Für mich ist das ein fester Termin, ich finde es immer wieder spannend", meinte sie. Ihre Teamkollegin Birgit Beneke machte zum ersten Mal mit, zeigte sich aber recht optimistisch. "Ich habe ja eine erfahrene Partnerin", sagte sie.
"Das ist oft Glückssache, denn die Kugeln verspringen einfach so", lautete die Erfahrung von Andrea Geise, die mit ihrem Sohn Kai ein Team bildete. "Wir haben schon mehrfach mitgemacht. Auf dem Siegertreppchen haben wir aber noch nie gestanden, die Ergebnisse waren immer mittelprächtig." Auch Vater Gerd Geise, begleitet von Tochter Ronda, war der Ansicht, dass auf dem jetzt deutlich höheren Kunstrasen schwerer zu spielen sei. "Die Kugeln verspringen doch schnell, und der alte Belag bremste auch nicht so", sagte er.
Überaus gut gelaunt betraten Alen Cindric und Milko Micanovic die Rasenfläche. Während die übrigen Teams in Freizeitkleidung erschienen, hatten sie ihre grün-schwarzen Trainingsanzüge in den Farben des TSV Oerlinghausen angezogen. Geübt hätten sie zwar nicht, denn "wir wollten uns ja vorher nicht verrückt machen", meinten die beiden. "Aber heute greifen wir an", kündigten sie an. "Wir haben keine Erwartungen, aber später wollen wir schon auf dem Siegerpodest stehen." Fußballer Alen Cindric hatte nur eine Sorge: "Ich darf mich nur nicht verletzen. Ich muss nachher ja noch spielen", meinte er scherzhaft.
Der TSV-Vorsitzende Stefan Koch freute sich über die starke Beteiligung. "Bei 96 Paaren ging unser Spielplan genau auf", sagte er. "Außerdem ist das Wetter top. Wir sind insgesamt sehr zufrieden." Die Teilnehmer dürften es ähnlich gesehen haben, denn bei der Siegerehrung ging niemand ohne einen Sachpreis nach Hause. Dank der Unterstützung zahlreicher Sponsoren konnte sich der Sportverein somit bei allen Aktiven bedanken.
Gewonnen hat das Team Pelle Reckmeyer und Laurenz Mielke. Sie dürfen demnächst einen Segelflug über Oerlinghausen erleben. Den zweiten Platz belegten Catherina Jörg und Gisela Stüber. Dritte wurden Roman Reimer und Sebastian Owen. In der Trostrunde siegten Günter Worm und Michael Ude. Den zweiten Platz sicherten sich Noel Heitkamp und Jan Justin Johannhörster. Ronda und Gerd Geise erreichten den dritten Platz.