1. Engagierte Unternehmen gesucht

    Martin Kind referierte vor lippischen Unternehmern beim Jahrestreffen in der IHK

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    Detmold/Kreis Lippe (rto). "Ein Kind am Ohr" hatten die Mitglieder und eingeladenen Gäste der Initiative ”Verantwortungspartner für Lippe” beim Jahrestreffen in den Räumen der Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold. Der erfolgreiche Unternehmer (Inhaber und Geschäftsführer von Kind-Hörgeräte) und langjährige Präsident des Fußball Bundesligisten Hannover 96, Martin Kind, appellierte als Referent des Abends an das Verantwortungsbewusstsein der lippischen Unternehmerkolleg(inn)en. "Gesellschaftliches Engagement für die Region ist untrennbar vom Unternehmertum", unter diesem Motto stand sein bewegter Vortrag, in dem Martin Kind viele Facetten eines erfolgreichen Betriebes tangierte. Standortattraktivität, Mitarbeiterbindung und -zufriedenheit, Fachkräftesicherung - dies sind nur einige Stichworte zur Motivation von Unternehmerinnen und Unternehmern, gesellschaftlich Verantwortung zu übernehmen.

    "Verantwortungspartner für Lippe" ist die Marke für gesellschaftliches Engagement von Unternehmen in Lippe. Hier engagieren sich lippische Unternehmer seit 2009 für die Region und ihre Menschen. Martin Kind ist ein Vorbild verantwortungsvolles, unternehmerisches Handeln. Sein Engagement für den Sport und damit für seine Region ist herausragend. So enttäuschte der Hannoveraner seine Gastgeber mit seinem Vortrag auch nicht. Verantwortung des Unternehmertums für die jeweilige Region wahrzunehmen, sei fraglos auch wirtschaftlicher Selbstzweck, betonte Kind bei seinem Vortrag. "Unternehmen sind meist in der sie umgebenden Gesellschaft verhaftet und auf diese angewiesen", so Kind. "Wer sich engagiert und etwas für sein Umfeld tut, der tut letztlich auch etwas für seinen Betrieb. Das Engagement kann sowohl im sportlichen wie im sozialen Bereich liegen", sagte er. Martin Kind ist der Überzeugung, dass die Sorge um das eigene Wohl keineswegs im Gegensatz zur Sorge um das Gemeinwohl steht: "Ich kann nichts Schlimmes daran finden, wenn sich persönlicher und gesellschaftlicher Nutzen verbinden". Im Gegenteil er spricht von Unterschieden in den Führungsetagen zwischen echten Unternehmern und bezahlten Managern. "Es ist nicht gut, wenn die Führungsspitzen nur noch von Geld verdienen sprechen und ihre Verantwortung für die Gesellschaft vergessen", sagt Kind nicht böse aber dennoch ernst. Er spricht die substanziellen Probleme des Staates an und fordert die Zuhörer auf, sich mehr zu engagieren. Perspektivisch sei es zweifellos notwendig, dass sich noch deutlich mehr Initiativen wie die "Verantwortungspartner für Lippe” bilden würden, sagt er und untermalt seine These: "Der Staat hat, trotzdem es uns gut geht, kein Geld. Da liegt es eben zunehmend an der Wirtschaft und den Bürgern, die strukturelle Substanz zu erhalten." Auch die Herausforderungen des demographischen Wandels und der absolut notwendigen Integration ausländischer Mitbürger müssten sich die Unternehmen aus eigenem Antrieb stellen, um einem Mangel an Fachkräften vorzubeugen. Locker plaudert der Top-Unternehmer drauf los und macht am Ende einen Ausflug in seine Fußballwelt. Der Fußball sei derzeit wirtschaftlich, aber auch im sozialen Bereich ein Wachstumsmarkt wie kein anderer. Deshalb lohne sich ein Engagement in diesem Bereich doppelt, so Kind. "Ein starker Verein stärkt immer die Region und hält diese für Arbeitnehmer attraktiv. Deshalb zahlen sich auch hohe Investitionen, wie sie etwa der Volkswagen-Konzern in Wolfsburg tätigt, langfristig immer aus", meint er abschließend.

    Für die Mitglieder der ”Verantwortungspartner für Lippe” stehen die Bereiche "Bildung – Beruf – Lebensqualität" im Vordergrund. Über das entsprechende Engagement konnten sich die Teilnehmer des Abends im Foyer der IHK auf dem so genannten Marktplatz informieren. Multikulturelles Kochen, Berufsorientierung, naturwissenschaftliche Experimente, das sind nur einige von den "Verantwortungspartnern für Lippe” behandelten Themenfelder. In zahlreichen Pilotprojekten und Kooperationen hat sich in den vergangenen Jahren viel getan. Beispielhaft stehen hier die Energy-Scouts OWL, die Holzkanu-AG, die Miniköche-Lippe, und die Solarmobil-AG aus Lemgo, mit ihren Projekten. Bei den Miniköchen handelt es sich um eine Initiative die von der Kanne Gruppe und dem Köche-Club Lippe ins Leben gerufen wurde. Hier wird 9 bis 11-Jährigen über zwei Jahre hinweg in jeweils 20 Unterrichtseinheiten an verschiedenen Orten der bewusste Ungang mit Lebensmitteln und deren Verarbeitung vermittelt. Die Solarmobil AG entstand im Technikunterricht des Engelbert- Kämpfer-Gymnasium. Sie baut in Kooperation mit dem Lütfeld Berufskolleg und dem Erfinder Addy Schulze aus Lemgo Solarmobile. Ziel ist es hier in zwei Jahren ein eigens effektives Solarmobil zu entwickeln, dass sich dann möglicherweise auch vermarkten lässt.Wie sagte Projektsprecher Stephan Westerdieck noch in der Vorstellung der Initiative: "Wir sind stark im operativen Tun und bewegen mit unseren Aktionen die Region." Besser konnte er den Zusammenschluss aus Unternehmen, Institutionen und Verbänden nicht verdeutlichen.

    Die Moderation des Abends hatte Thorsten Brinkmann von der Gilde-Wirtschaftsförderung wortreich übernommen.

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