BAD NENNDORF (jl). Der 30. August 2014 ist ein ganz besonderer Sonnabend für die CJD-Schule Schlaffhorst-Andersen gewesen. Genau an diesem Tag vor 30 Jahren öffneten sich ihre Pforten zum ersten Mal in der Kurstadt, die seitdem Standort einer einzigartigen Institution ist.
Im Rahmen einer Matinee feierte die Berufsfachschule, die als einzige in Deutschland staatlich geprüfte Atem-, Sprech- und Stimmlehrer ausbildet, ihren 30. Jahrestag in Bad Nenndorf. Nach sieben Standortwechseln sei das Verweilen in der Bornstraße seit nun mehr drei Jahrzehnten ein Zeichen, "dass die Schule angekommen ist", sagte Schulleiterin Christiane Mantay. "Wir fühlen uns hier wohl, und wollen hier auch noch lange bleiben und viele Atem-, Sprech- und Stimmlehrer ausbilden." Sie warf einen Blick zurück ins Jahr 1984, als 38 Schüler und 21 Lehrer mit der Schule von Eldingen bei Celle nach Bad Nenndorf umzogen, und gab ferner einen Einblick in die "enorme Entwicklung" der Einrichtung ("Heute sind es 130 Schüler und 20 angestellte Lehrer sowie 20 Honorarkräfte") – 2016 wird sie übrigens ihr 100. Gründungsjahr begehen.
Geehrt wurden zwei Jubilare: Einer, der damals die Stunde null der CJD-Schule am neuen Bad Nenndorfer Standort miterlebt hat, war Hausmeister Rudi Knaack – "das Herzstück der Schule", wie die kaufmännische Leiterin Patricia Köper den Jubilar lobte. "Was wäre unsere Schule ohne unseren fleißigen, wunderbar patenten und angenehmen Hausmeister?" Ebenfalls genau am 30. August 1984 angefangen hat Heike Lindemann, die heutige Klavier-Fachbereichsleiterin. Sie arbeitet unter anderem am Curriculum mit, wirkt bei Stellenbesetzungen mit und erstellt seit jeher den anspruchsvollen Stundenplan mit Gruppenunterricht und individuell förderndem Einzeltraining – "Dieses Rätsel kann nur eine im Haus lösen", betonte Köper schmunzelnd. Weitere Grußworte verschiedener Persönlichkeiten ließen die vergangenen drei Jahrzehnte aufleben, darunter die emotionalen Eindrücke der ehemaligen Schülerin und heutigen Vorsitzenden des Deutschen Berufsverbandes der Atem-, Sprech- und Stimmlehrer Marion Malzahn. Sie sprach von einem "Umwälzen im Kleinen", das erst nach einigen Jahren eine andere Atmosphäre in den neuen Standort in Bad Nenndorf gebracht habe. Erstaunliche Zahlen hatte der langjährige Schulleiter Torsten Bessert-Nettelbeck, der sich 2011 in den Ruhestand verabschiedete, im Gepäck. Insgesamt 6.000 Mal sei er seinerzeit nach Bad Nenndorf gefahren, davon fünfmal mit der Bahn, einmal mit dem Fahrrad und sonst mit dem Auto. Es seien die Mitarbeiter, die für den Erhalt dessen stünden, was in 30 Jahren aufgebaut wurde. "Ich fühlte mich wirklich wie zu Hause, als ich heute nach 1970 Tagen das erste Mal wieder herkam." Musische Beiträge sorgten für Kurzweil und ein anschließender Sektempfang gab Gelegenheit zum Austausch unter den Gästen. Foto: jl