1. Deutschland – Land der Ideen

    Ariane Derks, Chefin der Initiative zu Gast in der Heimat

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    Lemgo (ur). Sehr schlank, sehr groß und sehr fröhlich kommt die 38-jährige Ariane Derks, Geschäftsführerin der Berliner Initiative "Deutschland – Land der Ideen", zum Fototermin ans Lemgoer Rathaus. Eigentlich war sie nur in der Umgebung, um in Blomberg dem Unternehmen Phoenix Contact eine Auszeichnung in dem Wettbewerb "Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen" zu überreichen.

    Dennoch nutzt die in Herford geborene und in Lemgo aufgewachsene Geschäftsführerin gern die Gelegenheit, um ihre in Entrup lebenden Eltern zu besuchen. "Nach wie vor sind meine Wurzeln hier in Lemgo, bin ich doch im Marianne-Weber-Gymnasium zur Schule gegangen und war auch Mitglied im TuS Laubke", so Ariane Derks.

    2005 wurde auf Anregung von Politik und Wirtschaft die Initiative "Deutschland – Land der Ideen" gestartet. "Ich war von Anfang an mit dabei, seit 2011 bin ich dort als Geschäftsführerin tätig", erläutert das (nach eigener Aussage) "Fossil" der Initiative. Obwohl nur für ein Jahr gedacht, geht die Initiative aufgrund des Erfolges inzwischen ins neunte Jahr. Den Namen entnahm man einer Rede des damaligen Bundespräsidenten Horst Köhler. Das Ganze soll nicht nur zu einer Imageverbesserung im Ausland führen, sondern vor allem im Inland wegweisende Projekte von Personen, Städten oder Gruppen prämieren. Statt über die mangelnde Ausbildungsreife Jugendlicher zu klagen, engagiert sich beispielsweise Phoenix Contact aus dem lippischen Blomberg im Projekt "Aubikom". Das mittelständische Elektrotechnik-Unternehmen und die örtliche Hauptschule nehmen in das Förderprogramm jährlich 15 Zehntklässler auf, die dem Einstellungstest für Ausbildungsplätze nicht gewachsen sind. Ausbilder und Lehrer frischen nicht nur die Kenntnisse der Schüler in Deutsch, Mathematik und Physik auf, sondern vermitteln ihnen soziale Kompetenzen. Hierdurch profitiert die Region, da mehr junge Menschen für das Berufs- und Arbeitsleben im ländlichen Raum rund um Blomberg fit gemacht werden. Die studierte Wirtschaftswissenschaftlerin für den internationalen Bereich, die zusätzlich auch einen Master in Business und Engineering hat und somit eine Experten-Schnittstelle zwischen technischen und betriebswirtschaftlichen Anforderungen in Projekten bildet, kann sich auch Lemgo in den Wettbewerbskategorien "Bildungsgerechtigkeit" oder "Innovationen im ländlichen Raum" vorstellen. Zu einem "ausgewählten Ort" in Deutschland wurde 2012 in Lemgo bereits das CIIT der Hochschule OWL gekürt. "Überhaupt ist Lemgo eine ‚Stadt der Ideen‘ in einem Land der Ideen", wie Ariane Derks meint. "Die Vielseitigkeit bei den Bauern, auch im umwelttechnischen Bereich, die FH und die innovativen Stadtziele – das alles bildet in seiner Gesamtheit eine ganz besondere und bemerkenswerte Mischung."

    Generell verläuft eine Bewerbung im Wettbewerb so, dass geschaut wird, welche Projekte es am Ort gibt und was gegebenenfalls zu einem der ausgeschriebenen Wettbewerbe passt. Die Auswahl der prämierten Projekte muss sich einem harten Wettbewerb stellen. Eine Vorjury trifft eine erste Auswahl der eingereichten Projekte, bevor es dann bei einer Hauptjury ums Ganze geht. In einigen Wochen startet der NRW-weite Wettbewerb "Restrukturierung und Wandel" – auch das eine Möglichkeit, sich deutschlandweit zu präsentieren.

    Als eine Art "Gütesiegel" ist er zwar nicht finanziell dotiert, aber mit Ehre, Ruhm und der Möglichkeit verbunden, eine bessere Außenwirkung zu generieren und sich dadurch besser zu vermarkten. "Immer wieder nach Lemgo zu kommen, erdet einen ganz ungemein", lächelt Ariane Derks. "Die Stadt ist für mich einfach was ganz Besonderes, und das nicht nur, weil ich hier zu Hause bin – Lemgo ist eben eine Stadt voller Ideen in einem Land der Ideen."

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