LINDHORST/LANDKREIS (bb). Die niedersächsische Wirtschaftsminister Olaf Lies hat gemeinsam mit dem heimischen Landtagsabgeordneten Grant-Hendrik Tonne (beide SPD) den Lindhorster Standort des Busunternehmens "Rottmann & Spannuth Omnibusverkehre" besucht. Lies betonte die Bedeutung einer engeren Vernetzung im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) unter anderem im Zusammenspiel mit ehrenamtlichen Angeboten.
Lies und Dirk Rottmann, Geschäftsführer von "Rottmann und Spannuth", hatten im Gespräch während des Unternehmensbesuches die wichtige Rolle hervorgehoben, welche die Schülerbeförderung für die Busunternehmen spiele. Trotz rückgängiger Schülerzahlen im Landkreis sei auf diesem Feld bisher kein Rückgang zu spüren, so Dirk Rottmann. Mit der sich wandelnden Schulstruktur etwa durch die Neugründung von Gesamtschulen oder der Schließung kleinerer Grundschulen sei der Beförderungsbedarf vorerst weiterhin hoch. Die Gesprächspartner erklärten, dass es vor dem Hintergrund des demographischen Wandels gelte, die Mobilität für Ältere auf dem Lande sicherzustellen. "Das ist eine schwierige Aufgabe", räumte Lies ein, schließlich seien die verfügbaren Finanzmittel nicht üppig. Es gelte, an der Vernetzung zu arbeiten, die Verzahnung des Busverkehrs mit anderen Mobilitätsangeboten zu intensivieren. Hinzu kämen viele weitere Stellschrauben, um die Attraktivität zu erhöhen. Der Lindhorster Bürgermeister Hans-Otto Blume (SPD) brachte die Rolle ehrenamtlich organisierter Systeme, also sogenannte "Bürgerbusse" und "Anrufbusse" ins Gespräch. Diese würden in der derzeitigen Form keine Konkurrenz darstellen, so Olaf Lies und Dirk Rottmann, seien eher als Ergänzung zu betrachten. Sie würden in Bereichen arbeiten, die mit Gewinn nicht abzudecken seien. Auch hier sei die Verzahnung wichtig. Die Transport-Unternehmen seien jedoch in die Entwicklung solcher vielfach vom Land geförderten Modelle einzubinden, um aus ihnen keine ehrenamtliche Konkurrenz entstehen zu lassen, so Olaf Lies. Dirk Rottmann und Betriebsleiter Benedikt Schlüter-Hänsel stellten den Gästen bei einem kleinen Rundgang den Betrieb vor. Rund 70 Mitarbeiter bringen etwa 50 Busse von den beiden Standorten in Lindhorst und Bückeburg aus auf die Straßen des Landkreises sowie angrenzender Regionen. Neben dem ÖPNV bilde der Anmietverkehr etwa für Reise- und Ausflugstouren ein Standbein des Unternehmens. Das Thema Sicherheit spiele bei Wartung und Reparatur in der eigenen Werkstatt eine ebenso wichtige Rolle wie bei der Ausbildung der Fahrer und der Einhaltung der Ruhepausen. Das hohe Qualitätsstandards ihren Preis haben, sei den Kunden manches Mal schwierig zu vermitteln, so Dirk Rottmann. Es fehle in der Öffentlichkeit vielfach an Wertschätzung für den Beruf des Busfahrers mit seiner großen Verantwortung und hohen Belastung, pflichtete Olaf Lies bei.Foto: bb