LÜDERSFELD (jl). Regentropfen einfach wegrocken. Das funktioniert, wie die zweite Auflage des "Spring Faith"-Festivals am Sonnabend gezeigt hat. Auf dem Hof von Obstbauer Wedeking rockten vier junge Bands die Bühne und das Publikum. Und das bei zeitweise strömendem Regen, der schlechte Stimmung einfach mit wegzuspülen schien. Selbst Ole Hauk und seine Band, die das Festival vor nur einem Dutzend Fans am frühen Abend eröffneten, blickten in gut gelaunte Gesichter. Eine Gruppe Jugendlicher, die weder Regenjacken noch Schirme zum Schutz dabei hatte, tanzte ausgelassen auf dem pitschnassen Asphalt, während dunkle Wolken weiter für Nachschub von oben sorgten. Der Sänger mit der Reibeisenstimme nahm es mit Humor. "Vielen Dank für den starken Applaus", lachte er nach einem Song ins Mikrofon. "Das machen wir gleich nochmal."
Je weiter der Abend voranschritt, desto mehr füllte sich der Platz vor der Bühne. Das Wetter blieb. Egal. "Trotz des schlechten Wetters haben wir Bock zu feiern", rief Frontsänger Frido von der Band "Warum Lila" in die Menge. "Ihr auch?" Jubel. Eine Woche zuvor noch als Support der deutschsprachigen Rockband Jennifer Rostock unterwegs gewesen, wussten die vier Jungs aus Minden auch ihr Publikum in Lüdersfeld zu begeistern. Und wie passend kam da der Song "Lass nicht los" daher. "Es geht darum nicht aufzugeben", erklärte Frido, "egal was kommt." So sangen, hüpften und jubelten alle gemeinsam das Schietwetter weg. "Habt ihr Bock auszurasten?", animierten die jungen Musiker ihre Fans weiter. Sie sollten sich im Kreis drehen – "einfach ein bisschen komisch bewegen, egal was andere sagen". Gesagt, getan. Die Menge tobte. "Ihr seid so gut drauf", lobte die Band und setzte noch einen drauf. Es ging für alle in die Hocke, um dann gemeinsam wieder hochzuspringen. Die Krönung zum Schluss: Ein "Bandselfie" mit den Fans im Hintergrund.
Dass sich trotz des bescheidenen Wetters kein Zittern und Bibbern breitmachen konnten, dafür sorgten anschließend die Jungs von "Razz" und der österreichischen Band "Solarjet", die dem Publikum weiter mächtig einheizten. Foto: jl