FEGGENDORF (al). 24 Gebäude präsentieren sich zum "Tag des offenen Denkmals" am Sonntag, 14. September, in den Samtgemeinden Rodenberg und Nenndorf. Ein Ziel in Feggendorf ist der "Wilhelms-Hof" in Feggendorf, Lachdorf 4.
Was mag das 150 Jahre alte Anwesen, das die Einheimischen viel besser als "Krumfuß-Hof" kennen, schon alles erlebt haben? Haupthaus, Scheune und Wagenremise dienten lange Zeit der Landwirtschaft, bis der letzte Eigentümer Heinrich Krumfuß seinen langen Lebensabend hier verbrachte. Jetzt brechen neue Zeiten heran, weil Besitzer Thomas Bühre das historische Ambiente für Familien- und Betriebsfeste, für Seminare und auch für Ferienvergnügen nutzen will. In den alten Stallungen sind Wohn- und Schlafräume entstanden, die große Scheune erlebte bereits eine Hochzeitsfeier.
Doch zuvor hatte Bühre drei Jahre lang das Feld den Handwerkern überlassen müssen. Das Gebäude wurde gründlich restauriert und in seinem Innern nach modernsten Gesichtspunkten ausgestattet. Von außen aber hat es durchaus seinen historischen Charme erhalten, einschließlich Bauerngarten und Streuobstwiese. Nur die Inschriften und Malereien rund um die "Grootdör" und auf dem längsten Giebelbalken bedürfen noch der fachkundigen Hand. Ihre Konturen sind gerade noch zu erkennen, obwohl das Holz hatte abgebeizt werden müssen, weil seine zuletzt deckende Farbe bereits erste Schäden verursachte.
Ein wenig ungewohnt ist den Feggendorfern noch die neue Bezeichnung des Anwesens. So ganz hat Thomas Bühre die frühere Tradition nicht übernommen, dass der Name dem des Eigentümers entspricht. Mit "Wilhelms Hof" erweist er seinem Urgroßvater Wilhelm Kamlott die Ehre, der vor gerade hundert Jahren ein Schuhmachergeschäft in Rodenberg eröffnete und weit über die Grenzen der Deisterstadt als Innungsmeister bekannt war. Aber das ist eine andere Geschichte.
Zum "Tag des offenen Denkmals" stellt Bühre sein Anwesen vor. Die Feggendorfer Landfrauen wollen auf der neuen Scheunenterrasse für die Bewirtung der Besucher sorgen. Foto: al