1. OGS wird immer beliebter

    Freie Wohlfahrtsverbände fordern stärkere Beteiligung

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    Kreis Lippe. Die Offene Ganztagsschule (OGS) erfeut sich wachsender Beliebtheit. Rund ein Drittel aller Grundschüler nimmt das Angebot inzwischen wahr. Die Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtsverbände sieht diese Entwicklung mit einem lachenenden und einem weinenden Auge. Grundsätzlich ist das große Interesse eine Bestätigung ihrer Arbeit, andererseits stoßen die "Betreiber" der Offenen Angebote zunehmend an ihre Grenzen. Knappes Personal, beschränktes Raumangebot, geringere finanzielle Förderung und somit auch sinkende Qualität. Aus diesem Grund diskutierten Vertreter der Freien Wohlfahrtsverbände kürzlich mit den lippischen Landtagsabgeordneten über die aktuelle Situation und die Zukunft der OGS. Um das Betreuungsangebot in der Erfolgsspur zu halten, fordern die Verbände vom Land die gesetzliche Festschreibungen von Standards zum Beispiel für Gruppengröße, Räume und Personal, sowie eine höhere Beteiligung des Landes an der Finanzierung der Offenen Ganztagsschulen. Wenn das Land nicht mit höheren Förderbeträgen aktiv werde, sei das Erfolgsmodell "Offene Ganztagsschule" gefährdet.

    In konstruktiven Gesprächen diskutierten die OGS-Betreiber mit Vertretern nahezu aller Landtagsfraktionen. Dabei wurde deutlich, dass in fast allen Kommunen die Schaffung von zusätzlichen Plätzen ein Thema ist. Gab es 2005 an etwa 45 Prozent aller Grundschulen das Angebot der Offenen Ganztagsschule, so waren es im Dezember 2013 bereits fast 90 Prozent. Mittlerweile nehmen über 35 Prozent der Schüler dieses Betreuungsangebot wahr. Die Tendenz ist weiterhin steigend und das trotz sinkender Schülerzahlen.

    Die schnelle Entwicklung führt jedoch zunehmend zu Problemen mit den Räumlichkeiten undzu personellen Engpässen. Durch die stagnierende Landesförderung befürchten die Freien Wohlfahrtsverbände bei wachsenden Betreuungszahlen einen drohenden Qualitätsverlust. In der Praxis führen fehlende Standards und geringe Mittel des Landes dazu, dass die Ausstattung der OGS allein von der zusätzlichen Förderung durch die Kommunen abhängig ist. Im Kreis Lippe beträgt der Unterschied in der Förderung pro Kind und Schuljahr bis zu 500,- Euro.

    Diskutiert wurde auch über das Thema "Inklusion". Die Verbände fordern eine Feststellung des zusätzlichen finanziellen Aufwands der Inklusion im Offenen Ganztag und Unterstützungsmaßnahmen zu deren Umsetzung. Auch der Wunsch nach einem kostenfreien Mittagessen für alle Kinder, ohne bürokratische Hürden, wurde diskutiert.

    Die Abgeordneten signalisierten ihre Bereitschaft, die Forderungen der Freien Wohlfahrtsverbände in ihre Gremien einzubringen und an Lösungen zu arbeiten. Das Land müsse zur Umsetzung des wichtigen pädagogischen Auftrages unterstützend tätig sein, so die Politiker.

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