1. Behagliches Sitzen in der Diele

    Am Ackerbürgerhaus erzählt der Giebel Geschichten

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    LAUENAU (al). 24 Gebäude präsentieren sich zum "Tag des offenen Denkmals" am Sonntag, 14. September, in den Samtgemeinden Rodenberg und Nenndorf. Ein Ziel in Lauenau ist das Ackerbürgerhaus, Lange Straße 8.

    Dass ein altes Anwesen nur in die richtigen Hände kommen muss, lässt sich an dieser Adresse bestens ablesen. Fritz Battermann pflegt die schon 1629 urkundlich erwähnte Hofstelle besonders liebevoll. Ihr Grundriss ist für ein niedersächsisches Hallenhaus ungewöhnlich und belegt dennoch die schon etwas hervorgehobene Stellung Lauenaus als Marktflecken: Denn der Stall befand sich auf der rückwärtigen Seite; zur Straße hin waren die Wohnräume ausgewiesen. Durch das große Dielentor rollten die Erntewagen ungehindert bis in den hintersten Teil des Gebäudes.

    Durch Erbschaft gelangte das Haus in die Hände des heutigen Besitzers. Aber die Anfangsbuchstaben der Vorfahren lassen sich immer noch am Tor ablesen: L und B stehen für die Familiennamen Lüpke und Benhase, die seit 1794 bis 1930 hier eine Landwirtschaft betrieben. Die große Diele ist für Fritz Battermann heute Lebens- und Wohnmittelpunkt. "Das man hier sitzen und ausruhen kann, war den Bauern damals bestimmt nicht möglich", schmunzelt er über seine behagliche Umgebung: Der Alltag sei früher viel beschwerlicher und arbeitsintensiver gewesen, glaubt der an Haus- und Heimatgeschichte interessierte 85-Jährige. Trotzdem gibt es auch an seinem Lebensabend immer etwas zu tun. Gerade erst wurde eine feuchte Stelle an der Außenwand saniert. Und Sorgen bereitet ihm auf der gleichen Seite eine mysteriöse Absenkung. "So ein Haus muss eben ein Hobby sein", sagt er und will dies auch den Besuchern am Denkmaltag erläutern, wenn diese einen Blick in seine Diele werfen dürfen. Aber natürlich verrät er auch etwas über den bemerkenswerten Giebel des 1720 errichteten Gebäudes. Gefache und Schnitzereien erzählen geradezu Geschichten. Foto: al

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