1. Bald wieder nach Indien

    Lauenauerin beendet Einsatz in Camp für geistig Behinderte

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    LAUENAU (al). Mit einem Sari, viel Gepäck, zahlreichen Eindrücken und noch mehr Erfahrungen ist Inga Seefeld wieder nach Hause gekommen. Die 20-Jährige aus Lauenau war ein Jahr in Indien, um dort in einer Einrichtung den Alltag mit geistig behinderten Menschen zu teilen. Jetzt lebt sie in einem Zwiespalt: Die Freude über die Rückkehr zu Eltern und Freunden teilt sie mit dem Bedauern, im fernen Land Freunde zurückgelassen zu haben.

    Rückblende: Direkt nach dem Abi-tur hatte sich Inga auf den Weg in eine durchaus ungewisse Ferne gemacht. Zwar war das Interesse an fernen Kulturen seit jeher vorhanden, doch nun sollte es gleich für ein Jahr eine andere Welt mit ungünstigen klimatischen Bedingungen sein. Sogar Geld musste sie selbst mitbringen: Die Camphill-Bewegung, die etliche Fürsorgeeinrichtungen unterhält, kann nur ein Taschengeld gewähren. Es seien "spannende Monate" gewesen, berichtet sie. Das Dorf lag weit abgeschieden nur wenige Meilen südlich der aufstrebenden Millionenstadt Bangalore. In zwei Häusern lebten insgesamt 24 als "special guests" ("besondere Gäste") bezeichnete Menschen, die allein ihren Alltag nicht bewältigen können. Mit diesen lebten, kochten und arbeiteten einheimische und internationale Helfer. Neben Inga Seefeld waren drei weitere Deutsche dabei.

    Die Lauenauerin betreute im täglichen Wechsel die Bäckerei und die Küche, konnte aber auch auf anderen Einsatzfeldern tätig sein: im Garten, beim Töpfern oder bei der Papierherstellung. Weil ihr ganz offiziell fünf Urlaubswochen zustanden, nutzte sie die Gelegenheit, den Subkontinent mit seinen riesigen Ausmaßen zumindest in Teilen kennenzulernen. Neu Delhi und der Indische Ozean waren das Ziel. Ein fünftägiger Treck führte durch den Himalaya. Nur die ursprüngliche Absicht, am Meeresstrand den Tauchschein zu erlangen, ließ sich nicht realisieren: "Dafür hat mein Geld nicht gereicht."

    Nun soll das Studium "Soziale Arbeit" beginnen. Mehr denn je ist sie von ihrem Vorhaben überzeugt, wobei sie Gleichaltrigen in ähnlicher Situation nur raten kann, "ebenfalls mit einem solchen Auslandsaufenthalt Erfahrungen zu sammeln".

    Ganz "ungefährlich" ist das allerdings nicht. Denn der Virus Indien samt Camphill hat sie vollends infiziert: "Weihnachten fliege ich für einen Monat dorthin", steht für sie bereits fest. "Aber nur zu Besuch", schränkt sie sofort ein. Doch arbeiten will sie dort auch gerne wieder: "Weil ich das so möchte." Foto: al

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