1. Zahlreiche Detmolder sagen ihre Meinung

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    Detmold (ab). Wie soll der Verkehr an der Kreuzung am ehemaligen Hertie-Gebäude geregelt werden? Am Mittwochabend haben die Verkehrsplaner der Stadt die Bevölkerung nach ihrer Meinung gefragt. Das differenzierte Ergebnis soll der Politik eine Entscheidungshilfe sein.

    Vier Varianten stehen für den Kreuzungsbereich Woldemarstraße/Rosental/Lange Straße derzeit zur Diskussion. Dabei kommen mal der ÖPNV und der PKW-Verkehr, mal die Fußgänger besser weg. Es reicht bis zur "radikalen" Lösung, bei der der Kreuzungsbereich zur Fußgängerzone wird und keinerlei Fahrzeugverkehr mehr erlaubt wäre. Der Favorit des Abends scheint aber die sogenannte Variante 3 zu sein: Alles wird wieder so, wie es vor dem Hertie-Umbau war. Heißt: Busse, Autos, Fahrräder dürfen in beide Richtungen fahren, für die Fußgänger wird wieder die Ampel aufgebaut.

    Rund 300 Detmolder waren der Einladung in die Stadthalle gefolgt. Neben zahlreichen direkten Anwohnern und Gewerbetreibenden kamen vor allem Menschen aus den umliegenden Stadtteilen und der Kernstadt. 400 Bürger wurden stichprobenartig ausgewählt und im Vorfeld schriftlich eingeladen. Auch Vertreter der Ratsfraktionen nutzten die Gelegenheit, ein Stimmungsbild einzufangen.

    Alle Varianten der Verkehrsführung seien technisch umsetzbar, da man bei der Umgestaltung entsprechende Vorbereitungen getroffen habe. Somit entstünden je nach Variante auch keine größeren Mehrkosten, erklärte Uwe Rosemeier, Fachgebietsleiter Tiefbau. Zu bedenken sei die Verkehrsbelastung in der Innenstadt. Im Rosental und auf der Woldemarstraße lag sie vor dem Hertie-Umbau bei rund 7.000 Fahrzeugen pro Tag. Zu Spitzenzeiten überqueren rund 800 Personen pro Stunde den Kreuzungsbereich der Fußgängerzone (Lange Straße). Aufgrund der Sperrung des Rosentals habe sich der Verkehr verlagert. Die Behringstraße habe vorher schon rund 14.000 Fahrzeuge täglich zu verkraften gehabt, seit dem Umbau sind es gut 2.000 mehr. Hinzu kommen 800 Busse, die aufgrund des Hertie-Baus über die Behringstraße und den Doktorweg umgeleitet werden. Zuviel, meinten einige Anwohner am Mittwoch. Die Lebensqualität habe sich verschlechter, ständig klappere das Geschirr in den Schränken, wenn schweren Busse fahren. Schlafen könne man in den Zimmern die zur Straße hin liegen kaum noch.

    Die Gäste in der Stadthalle waren im Anschluss an den Infoteil aufgerufen, ihre Aussagen – pro und kontra – zu jeder der vier Varianten aufzuschreiben und an die bereitgestellten Schautafeln zu heften. Um ein differenziertes Meinungsbild zu bekommen, hat die Stadt das Projektbüro "Koris" (Kommunikative Stadt- und Regionalentwicklung) aus Hannover engagiert, die nun jede Karte sichtet und auswertet. Das Ergebnis wird im Internet veröffentlicht. Am Dienstag, 2. September wird der Ausschuss für Tiefbau und Immobilienmanagement entscheiden, welche Variante umgesetzt wird. Die öffentliche Sitzung beginnt um 17 Uhr im kleinen Saal der Stadthalle.

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