1. Neue Wege für die Kunst

    Lippischer Künstlerbund präsentiert ungewöhnliche Ausstellung

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    Lemgo-Brake (nr). Es ist diese Vielfalt an Kunstwerken ohne Bezug zueinander und doch auf engem Raum nebeneinander, die neu und ungewöhnlich ist. Der Lippische Künstlerbund hat die kommende Ausstellung mit "Den Freunden das Beste..." überschrieben. Gemeint ist die "Verleihausstellung", eine neue Auseinandersetzung mit Kunst und Künstlern. Die ausgestellten Werke können auf die Dauer eines Jahres entliehen werden. Das Ansehen und Lesen der Bilder wird von zeitlich und räumlichen Gegebenheiten getrennt und bekommt eine gänzlich neue Form des Betrachtens.

    Auf den ersten Blick scheint die Ausstellung mit ihrer ungeheuren Vielfalt an Exponaten zu erschlagen; Fotografien, Entfremdungen, Collagen, Drucke, Objekte zusammen in den Ausstellungsräumen des Eichenmüllerhauses. Es sind Werke von Künstlern aus der Region und sie alle sind Mitglieder des Lippischen Künstlerbundes. Für die Idee einer "Verleihausstellung" haben sie bereitwillig einige ihrer Werke angeboten.

    Günter Schulz, der seit 20 Jahren diesen Künstlerbund leitet, äußerte sich begeistert über die Resonanz der Künstler auf die Idee, Kunstfreunden diese neue Möglichkeit des Betrachtens, des "Bilderlesens" außerhalb der Galerie zu geben. "Das Tolle ist, dass alle Mitglieder mitgemacht haben. Das hatten wir noch nie", erklärte er. Auf diese Weise kamen 180 Exponate ins Eichenmüllerhaus, von denen 97 für die Ausstellung ausgesucht wurden.

    Als eine Repräsentation der Verschiedenartigkeit erklärt sich die Ausstellung dann nach wenigen Minuten dem Betrachter. Viele der Bilder oder der Objekte können nicht einfach erschlossen werden, fordern eine intensive Auseinandersetzung zwischen Kunst und Betrachter, aber auch dem Künstler selbst.

    Für Klaus Zeitz, Künstler und Pressesprecher des Lippischen Künstlerbundes, ist dann auch der Künstler eine Art Bogen, der sich immer wieder neu spannt. Die Arbeiten verraten häufig eine Entwicklung. Kaum ein Künstler bleibt an einer Stelle stehen. Es erschließen sich spannende Einblicke in das Leben und Schaffen, wenn man die Werke im Laufe der Zeit kennen gelernt hat. Daher sei es von großer Bedeutung, hiesige, junge Künstler zu fördern, sie zu präsentieren. "Man muss das pflegen, was man selber macht und kennt", erklärte er den großen Zulauf an Gästen, den die Ausstellungen im Eichenmüllerhaus aufzuweisen haben. Kunst würde häufig bedeutender, wenn man die Künstler kennt.

    Im Jahr 2017 wird der lippische Künstlerbund hundert Jahre alt. Für Günter Schulz nur ein Grund mehr, sich als Verein zu verändern und neue Wege zu gehen, sich von Satzungen zu entfernen, die aus einer Zeit stammen, die geprägt war von hierarchischen Systemen. Für ihn ist es von großer Bedeutung mit der Kunst und durch die Kunst "Lebensentwicklungen zu verfolgen". Die Ausstellung, die am Sonntag, 24. August, im Eichenmüllerhaus eröffnet wird, will solche Wege gehen. Bis zum 14. September können Kunstfreunde die Werke nicht nur in den Galerieräumen betrachten, sondern für eine geringe Gebühr und für die Dauer eines Jahres ausleihen. Weitere Informationen gibt es unter www.eichenmuellerhaus.net und www.lippischer-kuenstlerbund.de.

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