Bad Salzuflen/Kreis Lippe (dib). Lärm- und abgasfreie Kurorte sind zwar noch Zukunftsdenken. Aber dieser Idee sind die Hochschule OWL, der Bereich Wirtschaftsförderung des Kreises Lippe und die Bezirksregierung Detmold mit dem dreijährigen Projekt "Elektrisch bewegt. Mobilitätsnetz Gesundheit" ein Stück näher gekommen. Im Jahr 2011 ist es in Bad Salzuflen gestartet, jetzt ist es auch dort zu Ende gegangen. Landrat Friedel Heuwinkel, Günter Weigel, Leiter Bürger- und Unternehmensservice Kreis Lippe, Dr. Klaus Schafmeister, Leiter Wirtschaftsförderung Kreis Lippe, Prof. Oliver Hall, Hochschule OWL, Markus Backe, OWL Marketing, Josef Wegener, Bezirksregierung Detmold und Ann-Kathrin Habighorst, Projektkoordinatorin Hochschule OWL haben am vergangenen Wochenende, moderiert von Karen Zereike, Projektkoordinatorin Kreis Lippe, die Ergebnisse vorgestellt.
Ziel des von der Europäischen Union und dem Land Nordrhein-Westfalen geförderten Projektes ist es, die Kurorte in der Region auch für Menschen mit eingeschränkter Gesundheit und Mobilität interessant zu machen und noch mehr Kurgäste in die Region zu holen, obwohl OWL mit 6,6 Millionen Übernachtungen bereits die höchste Gästezahl in NRW zu verzeichnen hat. In den Kurorten Bad Salzuflen, Bad Pyrmont, Bad Lippspringe, Bad Meinberg, Bad Driburg und dem Luftkurort Vlotho, die eine lange und alte Tradition haben, sei "elektrisch bewegt" eine neue Idee, die man nachhaltig weiterentwickeln solle.
Der Leiter Wirtschaftsförderung des Kreises Lippe, Dr. Klaus Schafmeister, stellte heraus, dass sowohl Elektroindustrie, als auch Gesundheit und Tourismus einen hohen Stellenwert in der Region haben. Deshalb haben sich die Fachbereiche Stadtplanung, Architektur und Innenarchitektur der Hochschule OWL intensiv mit der Entwicklung von Mobilitätsangeboten für die Kurorte befasst, "weil lärm- und abgasfreie Antriebe in jedem Kurort angeboten werden sollten", sagte Prof. Oliver Hall. "Wir haben in diesem Projekt viel getestet und ausprobiert." Doch nicht nur die an die Bedürfnisse der Menschen angepasste neue Fahrzeugvielfalt, wie E-Rollstühle, Pedelecs mit Pulsmesser (sogenannte Impuls-Ergo-Bikes), Elektroroller, Segways oder Elektroautos stehe im Vordergrund. Sondern auch die Infrastrukturen in den Kurorten müssten an die neuen Mobilitätsanforderungen und Bedürfnisse der Menschen angepasst werden. "Deshalb", so Josef Wegener von der Bezirksregierung Detmold, "ist eine Weiterführung des Projektes über die drei Jahre hinaus wichtig für die Region." Im Bereich ‚Tourismus sei die Zusammenarbeit der Kurorte sehr gut und mit "Elektrisch bewegt" könnten neue Kunden erschlossen werden. Auch sei es möglich in Zukunft für neue Projekte Fördermittel zu bekommen. "Doch hier fordert Brüssel eine stärkere Beteiligung kleiner und mittelständischer Unternehmen als Leistungsträger", so Wegener.
Mit den Pedelecs mit Pulsmesser, bei denen die Tretunterstützung individuell angepasst werden können, kann jeder mit anderen Nutzern Schritt halten. So kann jeder gemeinsam mit fitteren Menschen optimal seine Freizeit erleben.
Für die insgesamt 19 Einzelprojekte in ganz OWL, davon ein Drittel im Kreis Lippe, wurden 16 Millionen Euro an Fördermitteln bereitgestellt - in Bad Salzuflen rund 200.000 Euro für die Attraktivierung der Strukturen.