Detmold (nok). Elias Sansar und Stefanie Vergin haben die 23. Auflage des Detmolder Residenzlaufs gewonnen. Dass Beide dabei einen neuen Streckenrekord aufstellten, lag an einer bisher noch nie gelaufenen Streckenenführung. Der achtfache Hermannslaufsieger und Lokalmatador Elias Sansar benötigte für die rund 9,35 Kilometer lange Strecke 30:12 Minuten. Die für den Post SV Gütersloh startende Stefanie Vergin siegte in der Frauenwertung in 38:57 Minuten. Mit über 1.000 Nennungen für die insgesamt 5 Wettbewerbe verzichnete die Ausrichtergemeinschaft des VfL Hiddesen, SV Diestelbruch-Mosebeck und des PSV Detmold-Lippe einen Anstieg gegenüber dem Vorjahr. Bei äußerlich guten Laufbedingungen überquerten letztlich 865 Teilneher(innen) die Ziellinie am Markplatz. "Das waren 175 mehr Finisher als im Vorjahr", freute sich Hauptorganisator Henning Stiegmann. Geschuldet ist die gute Teilnehmerresonanz auch dem besonderen Stellenwert der Schülerläufe. Bei Detmolder Stadtlauf kommt es jährlich zum Schulduell. Die teilnehmerstärkste Schule wird mit dem Friedrich-Brakemeier-Wanderpokal belohnt, der in diesem Jahr an die Freiligrathschule ging. Diese verzeichnete mit 23,5 Prozent die höchste Teilnehmerquote (in Relation zur Gesamtschülerzahl).
In Abwesenheit des Vorjahressieger Amanal Petros lief Elias Sansar beim 23. Residenzlauf an der Spitze ein einsames Rennen. "Ich bin sehr zufrieden mit dieser Zeit, obwohl die Strecke deutlich kürzer als 10 Kilometer war", sagte der Sieger nach dem Rennen im Gespräch mit Lippe aktuell. Da er im Gegensatz zum vergangenen Jahr keinen echten Konkurrenten um den Sieg gehabt habe sei der Lauf für ihn sehr schwer gewesen. Im direkten Zweikampf ruft man auch die allerletzten Energiereserven ab, was beim einsamen Lauf an der Spitze sehr schwer fällt (Anm. d. Red.). Mit einem Rückstand von 1:30 Minuten lief der für den TSV Kirchdorf startende Niclas Hoppe wie beim Zieglerlauf in Lage (6. August) auf Rang 2. "Bronze" sicherte sich Necat Basak vom FV Wallau 32:49 Minuten. Mit Richard Wilkening (LG Lage-Detmold-Bad Salzuflen/33:48 Minuten) und Clemens Coenen (TV Lemgo Crazy Tiger/34:22 Minuten) folgten zwei weitere Lipper auf den Plätzen 4 und 5. Sansar hatte seine Teinahme am Stadtlauf als Tempotraining für seinen geplanten Herbstmarathon in Münster eingestuft. "Wenn man auf der Langdistanz eine gute Zeit laufen möchte, bieten Straßenläufe über 10 Kilometer ein gutes Tempohärtetraining", so Sansar.
Schnellste Frau war wie beim Zieglerlauf in Lage Stefanie Vergin vom Post SV Gütersloh. Die 40jährige Läuferin blieb wie auch die beiden männlichen Sitzenläufer etwa 2 Minuten unter ihrer in Lage gelaufenen Zeit, welches insbesondere der kürzeren Gesamtdistanz geschuldet war. In 38:57 Minuten gewann sie den Residenzlauf in Detmold vor Stephanie Fritzemeier (TSVE Bielefeld/39:20 Minuten) und Bärbel Büschemann (LG Lage-Detmold-Bad Salzuflen/40:20 Minuten). Bei den Schülern und Schülerinnen über 1,5 Kilometer waren Ben Matke (Grundschule Hiddesen) und Johann Reimer (LG Lage-Detmold-Bad Salzuflen) die schnellsten Starter. Über 2,5 Kilometer kamen Luca Daniel Emmerich (Funrunners Salzuflen) und Caroline Weber (LG-Lage-Bad Salzuflen) als erste ins Ziel. Die Mannschaftswertung der Schülerinnen und Schüler über 1,5 Kilometer gewann die Grundschule Hiddesen, über 2.5 Kilometer das Stadtgymnasium Detmold. Schnellste Mannschaften über 10 Kilometer waren bei den Männern die LG Lage-Detrmold-Bad Salzuflen und bei den Frauen der Buenavista Fitnessclub.
Zeiten und Platzierungen sind für viele Teilnehmer wichtig, bedeuten aber nicht alles. Beim Detmolder Stadtlauf zählt vor allem auch die gute Stimmung. "Insbesondere die vielen jungen Starter werden hier in Detmold an vielen Stellen entlang des Rundkurses vom Publikum angefeuert. Das motiviert zu Höchsleistungen", weiß Willi Stiegmann, der mit seiner Frau Annemarie vor 32 Jahren den Detmolder Residenzlauf ins Leben rief und damit bundesweit zu den Pionieren der heute sehr beliebten Stadtläufe zählt. Inzwischen führt sein Sohn Henning die Regie beim Residenzlauf und die nächste Generation steht auch bereits in den Volkslauf-Startlöchern. Verlass ist in Detmold auch auch auf die Helferschar. Rund um die Strecke waren rund 60 Ehrenamtliche der ausrichtenden Vereine (VfL Hiddesen, SV Diestelbruch-Mosebeck und PSV Detmold-Lippe) sowie Rettungsdienstler im Einsatz. "Ohne diesen Einsatz wäre eine solche Vernastaltung nicht realisierbar", weiß Hennig Stiegmann und schließt in seinen Dank auch die vielen Sponsoren ein. Ein Dank geht auch an die Stadt Detmold, verbunden mit der Hoffnung, dass im nächsten Jahr dann wieder die "Originalstrecke" genutzt werden kann.