Oerlinghausen (kd). So abwechslungsreich wie das Wetter war die jüngste Veranstaltung der SPD-AG 60 plus Oerlinghausen. Bei Regen und Sonne im Wechsel wagten sich 21 interessierte Seniorinnen und Senioren unter fachkundiger Führung von Martin Decker vom örtlichen Naturschutzbund (NABU) in die ehemalige Sandkuhle Haßler.
Er betonte die Einmaligkeit des Biotops: "Weil hier Kalkstein und Sand aufeinandertreffen, entstand eine in dieser Form kaum wiederzufindende Vegetation. Wahrscheinlich ist sie einzigartig in Deutschland." Decker richtete das Augenmerk vor allem auf die Pflanzenwelt, auch eine Orchideenart (Händelwurz) war dabei. Vieles wurde früher als Heil- oder Gewürzpflanze benutzt, wie Thymian, Dost (Oregano), Beifuß oder Augentrost. Überhaupt beeindruckte Decker kenntnisreich mit Hinweisen auf die Heilkräfte und Genießbarkeit der Pflanzen.
Martin Decker wies auf etwa 30 Arten hin. "Ich hätte ja nie gedacht, eine solche Vielfalt an diesem sandigen Hang vorzufinden", meinte ein Teilnehmer. Ein anderer erinnerte sich: "Das mussten wir als Kinder in der Kriegszeit sammeln und abliefern zur Unterstützung der Truppe." Die Gruppe wechselte zum Bokelfenner Krug, wo sie Kaffee und Kuchen und weitere zehn Mitglieder und Gäste der AG erwarteten. Sie folgten den Begrüßungsworten des Vorsitzenden des städtischen Umweltausschusses, Peter Heepmann, und dem Kurzreferat von Herbert Meske, der die Arbeit des Ortsvereins des NABU Oerlinghausen vorstellte. Heepmann unterstrich die herausragende und für die Stadt sehr wichtige Arbeit des NABU und freute sich über das rege Interesse der Seniorinnen und Senioren.
Die Erfahrung aus mehr als 20 Jahre währender Arbeit für den Naturschutz nutzte Meske, um in launiger Art die vielen Aktionen und Arbeiten des NABU darzulegen. Mit großer Aufmerksamkeit hörten die Senioren wie sich der Verein für die Sensibilisierung und Mitarbeit der Kinder und Jugendlichen engagiert. "Denn ohne den Nachwuchs ist unsere Arbeit sinnlos", meinte Meske. Damit fand er die volle Unterstützung aller Anwesenden. Hatten sie doch gelernt, dass es sich lohnt, die heimatliche Umwelt wegen ihrer Einmaligkeit zu schützen.