1. Zahlen weichen von der Prognose ab

    Angespannte Hortplatzsituation wirkt sich auf Anmeldungen in Grundschulen aus / Nur 55 Kinder angemeldet

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    Auf der anderen Seite haben die Anmeldungen an der Albert-Schweitzer-Schule mit 80 statt 66 und der Oststadtschule mit 55 statt 48 zugenommen. Die auffällige Verschiebung zwischen den Kernstadtschulen habe aus Sicht der Verwaltung etwas mit den verfügbaren Hortangeboten im Einzugsbereich der jeweiligen Schulen zu tun. Die Diskussion um den Ausbau von Ganztagsgrundschulen spiele dabei aber auch eine Rolle, sagt Stadtsprecher Flohr. Die Verwaltung hatte vor der Sommerpause angekündigt, mit den Schulleitungen Gespräche aufzunehmen, um auszuloten, ob und wie eine Betreuung der Kinder auch am Nachmittag möglich ist. Hintergrund ist die angespannte Hortsituation. Demnach übersteige die Nachfrage nach Hortplätzen bei weitem das verfügbare Angebot."Hier hat ein gesellschaftlicher Veränderungsprozess begonnen, dem auch wir uns stellen müssen", sagt der Rektor der Stadtschule, Ernst-August Prasse im Gespräch mit dem Stadtanzeiger. Die Schule stehe der Debatte um einen Ganztagsbetrieb daher offen gegenüber. "Auf Schulebene machen wir uns über das Thema natürlich Gedanken. Es müssen allerdings auch die Ressourcen entsprechend zur Verfügung stehen", sagt Prasse und verweist auf einen Erlass des Kultusministeriums, der vor zwei Wochen am 1. August in Kraft getreten ist.

    Mit dem Papier, das den Namen "Die Arbeit in der Ganztagsschule" trägt, will die Landesregierung den Ganztagsausbau beschleunigen und die Bildungsqualität und Chancengleichheit gleichermaßen erhöhen. Im Grundschulbereich solle in Zusammenarbeit mit Trägern der Kinder- und Jugendhilfe an allen Schultagen ein qualitätsorientiertes Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsangebot zur Verfügung stehen. "Dabei soll personelle und räumliche Kontinuität angestrebt werden", heißt es im amtlichen Teil des Erlasses.

    Die Neuregelung bedeute nicht das "Aus" für Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsangebote der Jugendhilfe, die bislang in Zusammenarbeit mit den Ganztagsgrundschulen eine verlässliche Betreuung sicher gestellt und damit zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf beigetragen haben.

    Die Absicht der Landesregierung bestehe vielmehr darin, neue Modelle kooperativer Ganztagsbildung zu entwickeln, heißt es in einem weiteren Informationsschreiben an die Schulen. Foto: tau

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