1. Starke Stimmen – Stimmung verhalten

    Zweiter Teil der Detmolder Sommerbühne bot wenig Mitreißendes

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    Detmold (js). Auch das zweite Wochenende der 26. Detmolder Sommerbühne hat wieder zahlreiche Zuschauer auf den Marktplatz gelockt. Diesmal blieben die Füße jedoch eher still, aber die Ohren wurden mit anspruchsvoller, stark mit Jazz und Blues angehauchter Musik beschallt.

    Der Freitagabend gehörte dabei, zumindest auf der Bühne, ganz den Stimmen der Frauen. Den Auftakt machten dabei "Krisse & Rox feat. Gabriela Koch" die mit anspruchsvollen Jazzstücken von Bill Evans, Herbie Hancock, Freddie Hubbart und vielen anderen bis hin zu eigenen Kompositionen, die die Jazz-Elemente mit Einflüssen aus europäischer und lateinamerikanischer Musik verschmelzen lassen, überzeugten und um eine Zugabe nicht herumkamen. Mit einer weiteren starken Stimme folgte als zweiter Akt an diesem Abend das "Lisa-Bassenge-Trio". Die Berlinerin, die von Paul Kleber am Kontrabass und Benedikt Reidenbach an der Gitarre begleitet wurde, bewegte sich musikalisch zwischen Jazz und Pop und blickte mit melancholisch angehauchten, deutschen Texten tief in die Seele. Zuviel Tiefgang sorgte allerdings dafür, dass der Abend, zumindest auf den Brettern oben, zu emotionsgeladen war und das Publikum eher verhalten der Musik lauschte.

    Für mehr Schwung und eine Überraschung sorgte hingegen am Samstagabend "Michael von Merwyk", der spontan für "Winston McAnuff & Fixi", die den Auftritt kurzfristig abgesagt hatten, einsprang. Schnell hatte er ein paar Musikerfreunde zusammengetrommelt, die nun mit Improvisationen aus Blues und eigenen anderen Lieblingsstücken den Markplatz so richtig in Schwung brachten. Dies gelang den "Rhythm ‚n‘ Junks" aus Belgien im Anschluss leider nicht so ganz. Mit Bass, Drums, Stimme, Mundharmonika und Slide Gitarre boten sie zwar eine ganz eigene Mischung der unterschiedlichsten musikalischen und tanzbaren Elemente aus Blues, Rock und Folk bis Soul, doch richtig mitreißen konnte das die Zuschauer nicht.

    Im Großen und Ganzen hielt sich das zweite Sommerbühnen-Wochenende musikalisch und rhythmisch etwas bedeckter, wenn auch nicht weniger anspruchsvoll und so blieb – anders als am Wochenende zuvor – der tanzbeinschwingende Hype leider aus.

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