1. Auf den Spuren hanseatischer Blütezeit

    "mixTour" startet mit einer musikalischen Pilgerreise in den Herbst

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    Lemgo (nr). Was vor Jahren mit reiner Orgelmusik in Sankt Marien begann, hat sich zu einem gesamt-städtischen Musikfestival gemausert. Jetzt greift "mixTour" die kulturelle Blütezeit um 1600 der Hansestädte Hamburg, Lübeck und Lemgo auf. Die beiden großen Lemgoer Kantoreien, Sankt Marien und Sankt Nicolai haben mit der Stadt Lemgo und dem Weserrenaissance-Museum eine Reihe von Konzerten, Exkursionen, Lesungen und Führungen organisiert. Dabei spielt die Musik der Renaissance von Praetorius, Tunder, Buxtehude und dem jungen Bach die tragende Rolle. Vorgestellt wurde das Programm nun von den künstlerischen Leitern Volker Jänig und Friedemann Engelbert.

    In Hamburg arbeitete Hieronymus Praetorius, aus Lübeck kamen Franz Tunder, dessen Geburtstag runde 400 Jahre zurück liegt, und dessen Nachfolger Dietrich Buxtehude. Der junge Sebastian Bach unternahm seine Pilgerreisen gen Norden nach Lüneburg, Hamburg und Lübeck. Keiner von ihnen besuchte Lemgo, aber, wie Kantor Volker Jänig (Sankt Marien) es formulierte: "Die Alte Hansestadt fügt die Bausteine zusammen und bietet für diese musikalische Reise mit der restaurierten Schwalbennestorgel, den alten gotischen Kirchen und dem Weserrenaissance-Museum optimale Bedingungen." Dass "mixTour" nunmehr nur alle zwei Jahre stattfindet, ist den Kräften geschuldet, wie Friedemann Engelbert, Kantor in Sankt Nicolai erklärte. Weniger sei eben doch mehr und es ginge darum, die Substanz zu halten und nebenbei neue Spielräume zu erschaffen. Diese Lust, neue Räume mit einzubeziehen und dort Neues rund um die Musik der Renaissance anzubieten, ist ein viel gelobtes Konzept.

    Den Auftakt am 12. September macht das Vokalensemble "amarcord" aus Leipzig, das bereits vor drei Jahren mitgewirkt hatte. Neben den im Wechsel angebotenen Orgelkonzerten in Sankt Nicolai und Sankt Marien, wird das Festival am 13. und 17. September die Grenzen Lippes überschreiten. Ziel ist zum einen die Abtei Marienmünster und zum anderen Soest, Osttönnen und Oelinghausen.

    In die musikalische Zeitreise fällt 2014 auch der Geburtstag William Shakespeares, der 450 Jahre zurück liegt. Das Weserrenaissance-Museum wird aus diesem Anlass am 20. September mit "Verrückt nach Musik" Werke von Purcell und Eccles mit Texten von Shakespeare kombinieren.

    Neben den professionell besetzten Konzerten war es den künstlerischen Leitern Volker Jänig und Friedemann Engelbert wichtig, nicht nur Profis und Studenten mit Kursen zu locken. So gehört das Projekt "Renaissance – eine Zeitreise für Kinder" am 19. September mit Lemgoer Grundschülern ebenso dazu, wie ein Kurs für Ensemble-Singen für alle Interessierten. Berufstätige können dabei auch ab 17 Uhr dabei sein.

    Das Abschlusskonzert am 21. September in Sankt Marien hat die Wurzeln der ehemaligen "Lemgoer Internationale Orgeltage" im Blick, war doch die Orgel für das Projekt maßgebend.

    Weitere Informationen zum Festival gibt es unter "www.mixtour-lemgo.de".

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