1. Zersplitterte Gemälde

    Kunst zieht viele Interessierte an Blombergs Stadtmauer

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    Blomberg (lig). Künstlerische Vielfalt, gepaart mit bestem Wetter und einem stilvollem Rahmenprogramm, lockte etliche Besucher zur Kunstmauer. 50 Künstler präsentierten ihre Werke entlang der Stadtmauer, im Schweigegarten und Burggarten.

    "Wir haben hier nur Unikate und darauf legen wir auch großen Wert", betont Elke Nolte vom Organisatorenteam. Die Künstler reisten aus der Umgebung sowie den Kreisen Hameln, Höxter und Paderborn an. Erstmals waren auch Teilnehmer aus Bielefeld und Hamburg dabei. Der Schwerpunkt der Kunstmauer liegt auf der Malerei, allerdings gab es auch eine größere Vielfalt an Skulpturen aus Stahl, Holz und Stein oder in Kombination.

    Zum dreizehnten Mal fand die Kunstmauer statt. "In den vielen Jahren ist die Kunstmauer zu einem kulturellen Markenzeichen geworden", betonte der stellvertretende Bürgermeister, Jörg Malzahn, der die Langlebigkeit und Nachhaltigkeit des Projekts auch auf die gute Organisation und einen intensiven Kontakt zu einem Netzwerk an Künstlern zurückführte.

    "Wer so lange die Kunstmauer organisiert, der ist mit der Kultur verbunden und mit Herzblut dabei", befand Landrat Friedel Heuwinkel. In den vergangenen Jahren habe sich die Kunstmauer enorm weiterentwickelt und würde heutzutage von Künstlern aus nah und fern angenommen. Auch Blombergs Marketing-Vorsitzender, Hans-Oskar Wnendt, lobte die Kunstmauer wieder "als einen reinen Genuss". Er ließ die Gelegenheit zudem nicht aus, zugleich für neue Mitglieder zu werben, "denn diese Aktionen kosten Geld und wir wollen noch mehr machen, aber dazu benötigen wir auch Unterstützung." Sein Wunsch sei, die Zahl der privaten Mitglieder von derzeit 150 auf 1000 zu erhören. Entsprechende Mitgliedsanträge hatte er gleich dabei.

    Eine der ausstellenden Künstlerinnen war Heidrun Kluger-Klemme aus Bad Salzuflen. Sie malt seit 30 Jahren und hat ihr Hobby zum Beruf gemacht. Ganz neu widmet sie sich dem Surrealismus. Außerdem gestaltet sie Skulpturen, die als abstrakte schöne Dekorationen für Garten oder Heim gedacht sind. Sie entstehen aus Styropor und einer Spachtelmasse und werden anschließend bemalt.

    Flanierten die Besucher über die Ausstellungsflächen unter freiem Himmel, fielen ihnen viele ansprechende künstlerische Arbeiten in die Augen. Eine davon waren die farbintensiven verfremdeten Bilder von Ute Aland. Bereits als Kind kam die Höxteranerin zur Malerei und probierte sich in Öl, Aquarell und Acryl aus. "Ich bin dann bei Acryl geblieben, weil die Farben nicht riechen und schnell trocknen, denn ich bin ein ungeduldiger Mensch", sagt sie schlicht. Nach und nach lernte die Autodidaktin verschiedene Techniken. Fasziniert von Werken der "Zerbrechlichkeit der Welt" entstanden ihre zersplitterten und zerbrochenen Bilder. Bekannte Objekte, Gegenden, wie zum Beispiel die Innenstadt Höxters, werden verfremdet aber bleiben irgendwie noch ersichtlich. Besonders fallen die starken Farben und Farbkombinationen auf. "Ich liebe Farben, denn sie sind etwas Tolles und ich finde es phantastisch, wie Farben sich gegenseitig stärken und unterstützen", sagt Aland. So bedient sie sich bei einem Gemälde, das eine Bergwelt zeigt, einem kräftigen Rot für den Himmel, "denn irgendwie hat so eine Berg ja auch etwas Bedrohliches", sagt sie. Entlang der Stadtmauer gab es noch viele Kunstwerke zu entdecken – und eines war sogar lebendig, denn Corinna Steinke wurde als lebende Leinwand zu einem Stück Stadtmauer.

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