Lemgo (ur). Größer ist sie geworden, schöner und vor allem entspricht sie allen modernen Anforderungen, die man an eine Rettungswache haben kann. Die neue Rettungswache am Klinikum gehört zu dem Erweiterungsprogramm des Klinikums und kann nun, nach einjähriger Bauzeit, in Betrieb genommen werden.
An 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr besetzt, bietet sie auf dem 783 Quadratmeter großen Grundstück Platz für sechs Fahrzeuge. In einer zusätzlichen Waschhalle können die Fahrzeuge nach den Einsätzen gereinigt, und falls nötig, auch desinfiziert werden. Betrieben wird die neue Rettungswache gemeinsam vom DRK Kreisverband Lippe e.V. und dem Johanniter Unfalldienst Lippe-Höxter e.V.. "Nach 40 Jahren in der Pagenhelle war es an der Zeit, sich den modernen Anforderungen zu stellen und ein neues Gebäude zu bauen", findet auch Alexander Fahnenbruck, Leiter der Rettungswache am Klinikum.
Neben zwei Büros gibt es einen großen Aufenthaltsraum mit Fernseher und angegliederter Küche von knapp 50 Quadratmetern, sowie Ruheräume mit Bett, Schrank, Tisch und kleinem Fernseher für die Dienst leistenden Mitarbeiter. Tagsüber wird die Rettungswache mit zehn Personen besetzt sein, und nachts mit sechs Personen, was aber je nach Bedarf variieren kann. Insgesamt 45 Personen sind bei der Rettungswache tätig. Neben den sechs Rettungswagen stehen zwei Notarztwagen und ein Intensivtransportwagen zur Verfügung, dieser hatte bis zum Ende letzten Jahres seinen Standort in Bad Meinberg gehabt. Aufgrund der hohen Anzahl von Intensivtransporten, die von Lemgo ausgehen, hatte man sich jedoch entschieden, den Standort des Wagens nach Lemgo zu verlagern.
Neben den wohnlichen Aspekten der neuen Wache wurden vor allem die wichtigen baulichen Hygienestandards beachtet. Mitarbeiter, die von einem Einsatz kommen, gehen zunächst in einen zentralen Desinfektionsraum. Daran angeschlossen sind die nach Geschlechtern getrennten Sanitätsbereiche mit Wäschesammelraum für gegebenenfalls infizierte Kleidung, Toiletten und Duschen. Auch die Umkleidekabinen sind streng in Schwarz-(Straßenkleidung) und Weiß-(Arbeitskleidung) Bereich unterteilt, so dass den strengen Hygienevorschriften hier bestens Rechnung getragen werden konnte.
Die Kosten des Neubaus betrugen rund 2 Millionen Euro, getragen vom Kreis Lippe. Von hieraus werden der Großraum Lemgos und Dörentrup versorgt. Die zeitlich Vorgabe, in der ein Rettungswagen beim Patienten sein soll, liegt bei 12 Minuten – eine Vorgabe, die dank der neuen Rettungswache nicht nur erfüllt, sondern unterboten werden kann.