WUNSTORF (tau). Dass Bürger bei Wahlen von ihrem Stimmrecht Gebrauch machen sollen, wird von allen Parteien immer wieder gefordert. Gerade bei Stichwahlen, wie zuletzt um den Posten des Regionspräsidenten fällt es zunehmend schwerer, die Wahlberechtigten zu motivieren. Die Wahlbeteiligung sank von 44 Prozent im ersten Wahlgang auf noch magere 27,8 Prozent zur Stichwahl am 15. Juni.
Eine Wahlmotivationskampagne der Regionsverwaltung unmittelbar vor der entscheidenden Stimmabgabe sollte Wähler mobilisieren helfen, ist nun aber Gegenstand von Kritik. Die CDU Fraktion der Region Hannover bemängelt das Verfahren und will genau wissen, warum aus ihrer Sicht unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt wurden.
Der Vorwurf: Der Wahlaufruf in der Stadt Hannover sei umfangreicher gewesen als beispielsweise in Wunstorf. "Verschiedene Informations- und Werbeinstrumente, wie Zeitungsanzeigen, Postkarten und Plakate, wurden im Wahlgebiet qualitativ und quantitativ differenziert eingesetzt", schreibt die CDU Fraktion in einer Anfrage für den Bereich der Stadt Wunstorf, die dem Stadtanzeiger vorliegt.
In Wunstorf habe ein Paket mit Werbematerial das Bürgermeisterbüro relativ kurzfristig am Donnerstag vor der Stichwahl erreicht, bestätigt Stadtsprecher Hendrik Flohr. Die Infokarten seien dann im Bürgerbüro und beim Neubürgerempfang ausgelegt worden.
er genaue Umfang der Werbemittel und wie viel davon letztlich an die Bürger verteilt worden sind, lasse sich aber im Nachhinein nicht mehr beziffern, so Flohr.
Die Leiterin des Teams Kommunikation bei der Region Hannover, Christina Kreutz, die für die Wahlmotivationskampagne verantwortlich war, verweist auf die schriftliche Beantwortung der Anfrage, die seit Mittwoch öffentlich ist. Darin steht, dass beabsichtigt war, alle 20 Umlandkommunen etwa im Rahmen einer Anzeigenkampagne gleich zu behandeln. Das Ziel war, eine möglichst große Reichweite innerhalb der Grenzen der Region Hannover herzustellen.
Für den Bereich Wunstorf sei das aber nicht gelungen, räumt Kreutz ein, da das Verbreitungsgebiet von Zeitungen wie etwa dem Wunstorfer Stadtanzeiger über die Regionsgrenze hinaus reiche.
Dort Anzeigen zu schalten, erschien der Teamleiterin daher nicht "zweckmäßig", heißt es in der schriftlichen Stellungnahme.
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