Freigesprochen von Kreishandwerksmeister Thomas Hinze wurden 61 junge Gesellen und Gesellinnen. "Was denken Sie, wenn Sie die Zahl elf hören", fragte Hinze. Er glaube, die meisten assoziieren sich mit der Fußballweltmeisterschaft, vielleicht sogar mit der deutschen Nationalmannschaft. Doch Hinze mache sich Sorgen wegen der Zahl elf. Er nannte als Beispiel die Stadt Wunstorf, von über 400 Schülern hätten sich nur elf in der Hauptschule angemeldet. "Diese Zahl ist für das Handwerk alarmierend", so Hinze. Denn immer noch sind es mehr als 40 Prozent der Handwerkslehrlinge, die mit einem Hauptschulabschluss starteten. Wo sollen die künftigen Lehrlinge herkommen, wenn die Politiker immer mehr die Hochschulreife fordern? Derzeit liege der Anteil der Abiturienten im Handwerk bei zehn Prozent. Aber nun gelte es erst einmal zu feiern. "Ich stehe hier heute quasi als einer Ihrer vielen Fans, die sich mit Ihnen über das Ergebnis der Gesellenprüfung freuen", sagte der Handwerksmeister. Und die Wege der Vorbereitung auf den Erfolg im Handwerksberuf wie auch im Fußball gegenüber zu stellen sei durchaus erlaubt, weil sie ähnlich seien. Die Gesellenprüfung sei abgepfiffen, über die Punkte freut sich jeder. Aber im Fußball werde immer gesagt "nach dem Spiel ist vor dem Spiel". Das sei im Beruf nicht anders: Wer stagniert steigt ab, also heiße es dranbleiben. Beim Fußball sei es die Ballfertigkeit, im Beruf die Handfertigkeit, die trainiert und weiterentwickelt werden müsse. "Ihre Prüfung war schon eine runde Sache, damit sind Sie gut aufgestellt und stehen auf einem Aufstiegsplatz", berichtet Hinze. Jede Gesellin oder Geselle sollte mutig nach vorn sehen, den Turbo einschalten und das Runde in das Eckige bringen. "Der beste Weg die Zukunft vorauszusagen, ist sie selbst zu gestalten", sagte in seinen Grußworten der Geschäftsführer der Handwerkskammer Hannover, Dietmar Rockahr. Der Beruf im Handwerk sei keine Sackgasse, es gäbe gute Weiterbildungsmöglichkeiten. Im Kammerbezirk sind noch 750 Lehrstellen nicht besetzt, die Tendenz sei steigend. Rockahr appellierte auch an die Handwerksbetriebe, mit guten Arbeitsbedingungen zu werben. Die stellvertretende Regionspräsidentin Angelika Walther hob die guten Leistungen der Prüflinge hervor, sie hofft, dass alle eine Beschäftigung erhalten. Musikalisch zu gefallen wusste wie immer die Big-Band des Geschwister-Scholl-Gymnasiums Berenbostel unter der Leitung von Bodo Schmidt. Foto:gi
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Kreishandwerkerschaft spricht 61 Gesellen frei
Hinze: "Ihre Prüfung war eine runde Sache, Sie stehen auf einem Aufstiegsplatz" / Handfertigkeit weiterentwickeln
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